- 12. Juni 2025
Factsheet: "Lecker und gefährlich! Warum der Nutri-Score am Ziel vorbei geht"
Die 2020 von der EU-Kommission vorgestellte Farm-to-Fork Strategie forderte innerhalb des “Green Deal” den Umbau des Ernährungssystems in der EU vom Acker bis zum Teller im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Sie war ein neuer umfassender Versuch, den oft geforderten Systemwechsel in unserem Lebensmittelsystem tatsächlich auf den Weg zu bringen und die ganze Ernährungskette abzubilden – von der Landwirtschaft, über Anbau und Tierhaltung, Lagerung, Verarbeitung bis hin zum Handel und der Verpackung.
Die Strategie, aus der später Gesetze folgen sollten, eröffnete Möglichkeiten, unsere Lebensweise und Gesundheit zu verbessern, unsere Umwelt besser zu schützen und soziale Gerechtigkeit vom Hof auf den Tisch zu realisieren. Ich habe dieses Vorhaben sehr begrüßt, da ich davon überzeugt bin, dass dieser eingeschlagene Weg richtig war und ist. Die Qualität von Lebensmitteln fängt bei der Bodenfruchtbarkeit an und endet bei der Zubereitung. Die Schaffung eines nachhaltigen Lebensmittelsystems wird von vielen Wissenschaftlern aus dem Agrar- und Ernährungsbereich gefordert. Es könnte eine Stütze für Umwelt und Biodiversität, aber auch für zahlreiche Kleinbauern und Lebensmittelhandwerker sein.
Dabei ist auch die Art und Weise, wie Lebensmittel produziert, verarbeitet und zubereitet werden und wie sie in unsere Ernährung und letztlich in unser Leben integriert werden, wesentlich für die Bewertung von Lebensmitteln sowie Ernährungsstilen. Mit dem Grad der industriellen Verarbeitung von Nahrungsmitteln seit den 60/70 er Jahren, stiegen chronisch entzündliche Krankheiten kontinuierlich an. Verheerende Folgen unseres kranken Nahrungsmittelsystems sind Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes, Fettleibigkeit und chronisch entzündliche Darm- Erkrankungen.
Wie meine ehemalige Kollegin im EU-Parlament, Sarah Wiener, von der viele Infos in diesem Factsheet stammen, plädiere ich für eine harmonisierte Nährwertkennzeichnung, die den Verarbeitungsgrad des Lebensmittels miteinbezieht. Die Gründe dafür möchte ich im folgenden Factsheet erläutern.
- 18. März 2025
Online-Diskussion: "Nachhaltigkeitslabel: Verbraucherinfo oder Etikettenschwindel?" (2)
Dienstag, 18.03.2025, 16.30 - 18.00 Uhr
- Link zum Factsheet
- Link zur Präsentation anlässlich der Factsheet-Vorstellung von Dr. Andrea Beste
- Link zur Präsentation zum Planet Score von Sabine Bonnot
German with English translation
Der Markt für nachhaltige - klimafreundliche oder umweltschonende Lebensmittel boomt – VerbraucherInnen wollen nachhaltige Entscheidungen treffen. Doch können sie Umweltangaben auf Produkten vertrauen? Eine Studie im Auftrag der EU-Kommission von 2020 zeigte, dass 53 Prozent der überprüften Angaben irreführend waren.
Logos, Labels oder Werbetexte auf Lebensmitteln suggerieren oft positive ökologische Eigenschaften, doch es fehlen häufig transparente Kriterien und belastbare Nachweise. Am Ende entsteht so sehr viel Greenwashing, Verbrauchertäuschung und Frust. Die EU-Richtlinie zu unlauteren Geschäftspraktiken enthält grundlegende Regeln, bietet jedoch keine klaren Vorgaben für Umweltangaben. Die Green Claims Verordnung will hier Abhilfe schaffen. Aber welche Mess-Kriterien schlägt sie vor?
Im Rahmen der Veranstaltung haben wir diskutiert, welche Nachhaltigkeitslabel vertrauenswürdig sind und welche nicht, wie gut Modellierungen sind und ob es Sinn macht, die Entscheidung für oder wider nachhaltige Lebensmittel allein dem Verbraucher aufzubürden.
- 07. Januar 2025
Factsheet: "Nachhaltigkeitslabel - Verbraucherinfo oder Etikettenschwindel?"
Laden Sie das Factsheet hier herunter.
You can download the English version of the factsheet here.
Da sich Verbraucher zunehmend über ihre Auswirkungen auf die Umwelt, das Klima und die Nachhaltigkeit bewusst und besorgt sind, ist der Markt für "grüne" Produkte und Dienstleistungen äußerst attraktiv. Behauptungen von Händlern und Herstellern, dass Produkte oder Dienstleistungen positive oder gar keine Auswirkungen auf die Umwelt haben oder weniger schädlich sind als die ihrer Konkurrenten, sind alltäglich geworden, ebenso wie Bedenken hinsichtlich der Klarheit und Richtigkeit solcher Behauptungen.
87 Prozent der EU-Bürger sind der Ansicht, dass es strengere Regeln für die Berechnung der Umweltauswirkungen und der damit verbundenen Umweltangaben geben sollte. Doch eine von der EU-Kommission in Auftrag
gegeben Studie von 2020 ergab, dass 23 Prozent der bewerteten Produkt-/Dienstleistungs-Webseiten und -Anzeigen mindestens eine potenziell irreführende Angabe enthielten, statt korrekt zu informieren. Eine genauere Auswertung einer Gruppe von 150 der umweltbezogenen Behauptungen ergab sogar, dass 53 Prozent irreführend waren. Die Studie bestätigte die Ergebnisse früherer Arbeiten zu diesem Thema, wonach nur wenige der umweltbezogenen Angaben als zu 100 Prozent mit der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken in Einklang standen.
Anmeldung zur Online-Diskussion am 18.03.2025, in deren Rahmen das Factsheet vorgestellt wird
Register here for the online discussion on March 18th where the factsheet is going to be presented
- 14. März 2019
Umwelt Briefe 11/2018 - Transparenz bis auf den Teller
EU-Risikobewertung in der Lebensmittelkette
Artikel in "Umwelt Briefe 11/2018" von Martin Häusling MEP
- 04. März 2019
Positionspapier Laborfleisch
Eine komplexe, teure Herstellungs- und Verarbeitungskette, bei der der Ressourceneinsatz noch nicht vollständig bewertet ist, sollte man mit Vorsicht betrachten. „Laborfleisch“ kann man zudem nicht vom Grün- und Grasland „ernten“ und somit das Grünland und dessen Humusspeicher auch nicht schützen. Tierfrei ist das Ganze auch nicht. Und das sind nur wenige der offenen Fragen.
Mehr dazu hier
- 12. Februar 2019
Briefing zur EU-Verordnung über ‚Transparenz und Nachhaltigkeit der EU-Risikobewertung im Bereich der Lebensmittelkette‘
(Strasbourg, 19. Feb 2019) - Nach dem erfolgreichen Ende der Trilog-Verhandlungsende zwischen EU-Kommission, Ministerrat und Europa-Parlament steht nun fest: Europa-bekommt eine Transparenz-Verordnung und die transparente Risikobewertung wird künftig zur Pflicht!
und Martin im Videobeitrag in Strasbourg.
- 14. Dezember 2018
Fitness Check für hormonverändernde Stoffe: Sofortverbot statt langwierige Prüfung benötigt!
Hormonverändernde Stoffe (endokrine Disruptoren) sind tückisch: Einmal in den Organismus gelangt, entfalten sie ihre Wirkung oft erst Jahre nach ihrer Aufnahme. Schon kleinste Mengen können genügen, um tiefgreifende Änderungen des Hormonsystems auszulösen. Höchste Zeit also, ihre Regulierung ressortübergreifend zu behandeln – bei Pestiziden, Bioziden, aber auch bei Spielzeug und Kosmetika.