Grüne Europagruppe Grüne EFA

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  +++ english version below +++

Aufzeichnung in Deutsch & recording in English.

Präsentation sind unten im Programm verlinkt.



PATENTE UND NEUE GENTECHNIK:
DIE ZUKUNFT UNSERES SAATGUTS NICHT AUFS SPIEL SETZEN!

Am Donnerstag, 6. Juli 2023 fand im Europäisches Parlament die gemeinsame Veranstaltung der MdEPs Martin Häusling, Sarah Wiener, Thomas Waitz, Benoit Biteau & No Patents on Seeds statt.


Einladungstext:
Die landwirtschaftliche Biotechnologie-Industrie betreibt eine intensive Lobbyarbeit, um Pflanzen, die mit der sog. "neuen Gentechnik" erzeugt wurden, von der EU-GMO-Verordnung auszuschließen, die die Rückverfolgbarkeit und die Kennzeichnung dieser Produkte für den Verbraucher vorschreibt. Die Industrie meldet immer mehr Patente für solche Pflanzen an. Gleichzeitig arbeitet sie daran, den Geltungsbereich von Patenten auf konventionell gezüchtete Pflanzen auszuweiten.
Wenn diese Bemühungen der Industrie erfolgreich sind, wird es in der EU zu einer Flut von patentiertem Saatgut kommen, die sowohl gentechnisch verändertes als auch konventionelles Saatgut umfasst. Dies hätte schwerwiegende Folgen für Züchter, Landwirte, Lebensmittelhersteller und Verbraucher. Unsere Konferenz wird neue Informationen über die jüngsten Patentanmeldungen liefern und die möglichen Auswirkungen von patentiertem Saatgut auf die Pflanzenzucht, die Landwirtschaft und die Verbraucher in der EU analysieren und diskutieren.

Programm:
Begrüßung Sarah Wiener (Grüne/EFA)
Teil I Neue Gentechnik
Präsentation eines neuen Berichts "Die mögliche Deregulierung bestimmter GMO in der EU: Welche Auswirkungen sind zu erwarten?" - Dr. Adrian Ely, Universität von Sussex

• Podiumsdiskussion mit
Claire Bury (Generaldirektorin GD SANTE),
Nina Holland (CEO),
Dr. Christoph Then (Testbiotech),
Dr. Adrian Ely (Autor der Studie),
Alessandra Turco (Via Campesina),
Martin Häusling (Green/EFA)
Moderation: Benny Haerlin

Teil II Patente
Präsentation eines Berichtes von No Patents on Seeds "Die Zukunft der Pflanzenzüchtung ist in Europa bedroht - Die derzeitige Auslegung des Patentrechts reicht nicht aus, um Patente auf konventionelle Züchtung zu verhindern" - Dagmar Urban, Arche Noah
Vorstellung aktueller Erkenntnisse zu CRISPR-Patenten - Dr. Christoph Then, Testbiotech

• Podiumsdiskussion mit
Benoit Biteau (Green/EFA),
Vytenis Semeta (DG GROW),
Maria Arena (S&D),
Dagmar Urban (Arche Noah),
Frans Carree (De Bolster),
Eric Gall (IFOAM),
Moderation: Johanna Eckhardt

Schlusswort Thomas Waitz (Green/EFA)

 

Event | 06.07.2023 | 15:00 - 18:00

This event is co-hosted by Green/EFA MEPs Martin Häusling, Sarah Wiener, Thomas Waitz and Benoit Biteau together with No Patents on Seeds.

The agricultural biotechnology industry is lobbying hard to exclude plants derived from ‘new genomic techniques’ from the EU's GMO law, which requires traceability and consumer labelling of these products. The industry is filing more and more patent applications for such plants. At the same time, it is also working to expand the scope of patents to conventionally bred plants.

If these efforts are successful, the EU will see a surge of patented seeds, including both genetically engineered and conventional seeds. This would have severe consequences for breeders, farmers, food producers and consumers. Our conference will provide new information on recent patent applications and discuss the potential impacts of patented seeds on EU plant breeding, farming and consumers.


Programme:

Part I New Genomic Techniques

Presentation of a new report "The possible deregulation of certain GMOs in the EU: What would the implications be?" - Dr. Adrian Ely University of Sussex

Panel discussion:

Claire Bury General Director DG SANTE,
Nina Holland (CEO)
Dr. Christoph Then (Testbiotech)
Dr. Adrian Ely (author of the Green study)
Alessandra Turco (via campesina)
Martin Häusling (Green/EFA)
Eugenia Rodríguez Palop (The Left tbc)

Moderation: Benny Haerlin

Part II Patents

Dagmar Urban Arche Noah - Presenting the report of No Patents on Seeds: "The future of plant breeding is under threat in Europe - Current interpretation of patent law is insufficient to stop patents on conventional breeding”.

Dr. Christoph Then (Testbiotech) - Presenting recent findings from CRISPR patents.

Panel discussion:
Green MEP
Vytenis Semeta DG Growth
Maria Arena (S&D)
Dagmar Urban (Arche Noah)
Frans Carree (De Bolster)
Eric Gall (IFOAM)

Moderation: Johanna Eckhardt

Closing words

 

 

Schlagwörter:

Publikation

KAB

Zunehmende Probleme beim Pestizideinsatz erfordern entschiedenes Umdenken

von Martin Häusling im Kritischen Agrarbericht 2019

Pestizide gelten in der Agrarindustrie seit dem Zweiten Weltkrieg als »unentbehrlich«. Dabei ist die Geschichte ihres Einsatzes gekennzeichnet von Sicherheits- und Unbedenklichkeitserklärungen, von auftretenden Problemen und daraus zwingend erforderlichen Verboten. Die Grundlagen eines auf intensiven Pestizideinsatz setzenden Anbausystems sind die Züchtung auf Hochertrag, intensive Stickstoff düngung und enge Fruchtfolgen. Doch anstatt dieses System angesichts der Folgen für Mensch, Natur und Umwelt insgesamt infrage zu stellen, wird am Pestizideinsatz festgehalten – trotz zunehmender Zweifel an diesem Anbausystem auch aus der Wissenschaft. Die eigentlich fortschrittliche EU-Gesetzgebung zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden, die auf Pestizidreduktion setzt, wird von allen Mitgliedstaaten mehr oder weniger unterlaufen. Für den Autor des folgenden Beitrages ist die Zeit der Agrarchemie vorbei und agrarökologische Anbausysteme notwendig. Ähnlich dem Klimaabkommen von Paris fordert er ein internationales Abkommen zum
Pestizidausstieg.

Link zum vollständigen Beitrag "Die Uhr tickt"

Online Vollversion Kritischer Agrarbericht 2019

160606 Faltblatt Neu Züchtungsmethoden Gentechnik NBTInfo-Faltblatt

Der Schutz von Umwelt und Gesundheit ist in der Europäischen Union ein wichtiges Ziel. Um Menschen, Tiere und Pflanzen vor Gefahren zu bewahren, gelten in der EU spezielle Gesetze für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in der Landwirtschaft1. Vor der Zulassung für den Anbau oder die Verwendung in Lebens- oder Futtermitteln müssen mögliche Risiken durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)2 geprüft werden. Wer GVO verkauft, muss diese eindeutig auf der Packung kennzeichnen. Die EU-Gentechnikgesetze haben mehrere Schwächen. So müssen Milch, Eier und Fleisch von Tieren, die mit GVO gefüttert wurden, nicht gekennzeichnet werden. Auch beruht die Risikoprüfung auf Studien, die von der Industrie selbst durchgeführt werden. Doch immerhin haben die EU-Gesetze dazu beigetragen, die europäische Landwirtschaft weitgehend gentechnikfrei zu halten.

Weiterlesen im Faltblatt

140926 Titelbild SuperweedsRESISTENTE UNKRÄUTER BEDROHEN DIE ERNTE!

SUPERWEEDS - DAS PRINZIP INDUSTRIELLE LANDWIRTSCHAFT IN DER SACKGASSE!

Gentechnik in den USA:
Herbizidresistente Unkräuter; steigende Mengen und toxische Wirkung von Herbiziden, die auf die Pflanzen versprüht werden; Verlust von biologischer Vielfalt durch den Herbizideinsatz sowie das Ausbleiben der erhofften Ertragssteigerungen.
Dies alles veranschaulicht der Gentechnikexperte Christoph Then in der von den europäischen Grünen und mir in Auftrag gegebenen Studie.
Aber auch bei uns entwickeln Unkräuter und Schädlinge Resistenzen gegen einige der angewandten sogenannten „Pflanzenschutz“-Mittel – allen voran Glyphosat - und verbreiten sich mehr und mehr. Dieses Problem ist in der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt. Umso wichtiger, dass Runa Boeddinghaus in ihrem Beitrag zur Studie dieses genau beleuchtet.

 

Studie zu resistenten Unkräutern, die inzwischen auch in Europa Ernten bedrohen, 2014
Then C.; Boeddinghus R. 2014: Superweeds – Resistente Unkräuter bedrohen die Ertnte! Das Prinzip industrielle Landwirtschaft in der Sackgasse.
http://www.martin-haeusling.eu/images/BroschureSuperWeeds_Web_.pdf

hamburg-212405 640Seit Wochen steht das TTIP im Brennpunkt der öffentlichen Diskussion. Auch die Zeitschrift Politische Ökonomie sowie das Slowfood Magazin haben in ihren jüngsten Ausgaben das geplante Abkommen zum Debattenthema gemacht und haben Beiträge von mir veröffentlicht.

Slowfood Magazin 2/14 Freihandel - der große Ausverkauf

Politische Ökologie Band 136 (3/14), S.128ff - Chlorhühnchen und die Demokratie_Transatlantisches Freihandelsabkommen

140123 Titel Cyberkrieg GVOKritische Bestandsaufnahme einer neuen Dimension der Gentechnik.

Eine Studie im Auftrag von Martin Häusling, MdEP

Autor: Christoph Then

Eine neue Generation von Gentec-Pflanzen steckt in der Pipeline. Viele davon sind in den USA schon im Einsatz. Nach wie vor sind die Eigenschaften Herbizidresistenz und Insektengiftproduktion vorherrschend, aber inzwischen auf einem ganz anderen Niveau: Diese gentechnisch eingebauten Eigenschaften werden zunehmend in sogenannten Stacked Events gekreuzt. Spitzenreiter unter diesen Kreuzungen sind Pflanzen, die gegen vier Unkrautvernichtungsmittel gleichzeitig resistent sind und ein halbes Dutzend Insektengifte auf dem Acker produzieren – 24 Stunden lang, jeden Tag.

140113 Titelbild TTIPKein transatlantisches Freihandelsabkommen auf Kosten europäischer Verbraucher!
Eine kritsche Analyse zum Freihandelsabkommen EU-USA

13.01.14 Eine Studie im Auftrag von Martin Häusling, MdEP
Autoren: Reinhild Benning, Stephan Börnecke, Pia Eberhardt, Karen Hansen-Kuhn, Hannes Lorenzen, Arnd Spahn

Seit Juni 2013 verhandeln Europa und die USA über die bisher größte Freihandelszone der Welt – das transatlantische Freihandelsabkommen (TTIP). Mit Nachdruck werden dies- und jenseits des Atlantiks die vermeintlich positiven Effekte für ein dringend benötigtes Wirtschaftswachstum in Zeiten der Krise gepriesen. Doch die so einmütig beschworene „Win-Win-Situation“ klammert aus, welch tiefgreifende Interessenskonflikte im Agrar-, Umwelt- und Verbraucherschutzrecht hinter den Verhandlungen stecken.

Positionspapier

Video

180321 ARD BayerMonsanto

Mit Glyphosat und Gen-Saat - Wie Bayer mit Monsanto die Landwirtschaft verändern will

vom 22.03.2018 | 43 Min. | Verfügbar bis 22.03.2019 | Quelle: Das Erste

Es soll die größte Fusion der deutschen Wirtschaftsgeschichte werden: Bayer aus Leverkusen will den US-Konzern Monsanto übernehmen, der den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat herstellt. Auf dem Weg zur Fusion lauern große Risiken.