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Mittagsveranstaltung ‚Karpaten‘:
Rodungen der Wälder in Natura 2000 und UNESCO-Weltnaturerbe Gebieten

am 22. Januar 2020 in Brüssel

Urwald Rumänien einmalige Präsentation EP MatthiasSchickhofer 04Die Rodungen der teils uralten Buchen-Wälder des UNESCO-Weltnaturerbes "Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas" standen im Zentrum in einer Diskussionsveranstaltung der EU-Parlamentarier Martin Häusling und Anna Deparnay-Grunenberg (Grüne).

Ziel der Veranstaltung: Aufmerksamkeit zu erreichen für die illegalen Abholzungen in den Karpaten-Wäldern.

Martin Häusling, Koordinator der Grünen im Agrarausschuss des Europäischen Parlaments und Mitglied im Umweltausschuss kommentiert:

„Natürliche Urwälder werden auf unserem Planeten immer seltener. Fassungslos schauen wir auf die Naturvernichtung im Amazonas. Aber zu unserem Entsetzen findet diese Vernichtung auch mitten in Europa statt! Hier in Europa aber können und müssen wir konkret handeln, um den Naturfrevel zu verhindern. Die Rodungen in den Karpaten sind illegal. Sie verstoßen gegen die Auflagen aus dem europaweiten Netzwerk Natura 2000 und führen zu ökologischem und menschlichem Leid. Wird diese Naturzerstörung nicht sofort beendet, dann drohen auch Konsequenzen hier bei uns in Deutschland. Denn wenn die rumänischen Karpaten-Buchenwälder den UNESCO-Weltnaturerbe-Status verlieren, dann könnte auch die Aberkennung dieses Titels für die ebenfalls zu dem Cluster gehörende Nationalparke wie der Kellerwald, der Hainich oder der Serrahn folgen. Ein immenser Verlust für uns alle.“

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Matthias Schickhofer, Berater EuroNatur, sprach über ‚Die ökologische Bedeutung der Karpaten: Bedrohtes Naturerbe und Handlungsbedarf

„Niedriger Lohn, arme Verhältnisse, kein Geld für Heizmaterial, das ist der ideale Nährboden für die Korruption. Es ist eine Art Kultur, sich in den Wäldern zu bedienen. Solange dieses Problem nicht im Griff ist, solange wird der Raubbau an den rumänischen Karpatenwäldern weiter gehen.“

Link Präsentation PART I (Folien 1-11)    PART II (12-23)     PART III (24-32)

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Augustyn Mykos von der polnischen NRO Dzikie Karparty erläuterte ‚Polnisches Versagen in den gefährdeten Naturwäldern

"Im Bieszczady-Nationalpark gibt es eine nur sehr ungenügende Begrenzung der Forstnutzung. Die NGOs bekommen kein Mitspracherecht, der Staatsforst handelt allein, und der hebelt den Artenschutz regelmäßig aus. So aber werden geschützte Gebiete zerstört, denn 95 Prozent der Wälder des Nationalparks sind potentiell nutzbar, nur 5 Prozent sind tabu. Das muss beendet werden.“

Präsentation (PDF, ca. 2,1 MB)

Link VideostatementUrwald Rumänien einmalige Präsentation EP MatthiasSchickhofer 46



Mihail Hanzu, Unabhängiger Justiz-Experte aus Rumänien, sprach über ‚Die Zerstörung der letzten Urwälder und Wälder in Rumänien

„In keinem anderen EU-Land geht die Zerstörung der letzten Urwälder so schnell und in so großem Ausmaß voran wie in Rumänien. Unter dem Deckmantel der Conservation-Cuttings wird der Urwald zerstört. Darüber entscheiden Menschen, die keinerlei wissenschaftlichen Hintergrund haben. Das Fatale setzt sich dann auf dem Abtransport fort: Einmal geschlagen, ist Holz kein Holz mehr, sondern ein Handelsgut, dessen Weg nicht weiter verfolgt wird. Illegales Holz wird auf diese Weise legalisiert.“

Präsentation (PDF, ca 7,4 MB)

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Jana Ballenthien, Robin Wood

Videobotschaft hier

 

Die Europäische Kommission, Generaldirektion Umwelt (Abteilung für Natürliche Ressourcen) war vertreten durch Humberto Delgado Rosa und Cristina Brăilescu. Sie betonten, dass die zukünftige Biodiversitätsstrategie der EU, die für Ende Februar erwartet wird, mehr Fokus darauf legen wird, dass bestehende Gesetzgebungen wie Natura 2000 auch eingehalten werden.

 

Link Pressemitteilung Martin Häusling und Anna Deparnay-Grunenberg

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