Ökosaatgut – ökologische Züchtung forcieren!
Saatgut, welches im Ökolandbau aktuell verwendet wird, stammt überwiegend aus konventioneller Züchtung. Es ist zwar unbehandelt, aber nur sehr selten stammt es auch aus ökologischer Zucht. Der Zugang zu pflanzlichem Vermehrungsmaterial als auch die Züchtung für den ökologischen Landbau waren innerhalb der Zulassungsregularien bislang sehr begrenzt.
Um die bestehenden Ausnahmeregelungen für die Nutzung konventionellen Saatgutes langsam auslaufen lassen zu können und die Züchtung und den Markt für geeignetes ökologisches Saatgut auszuweiten, wurde eine Definition für heterogenes Material und ökologische Sorten, die es so vorher nicht gab, in die neue Öko-Verordnung aufgenommen. Beispielsweise dürfen nun alte Landsorten und neue Züchtungen, die bislang wegen der geltenden Saatgutrichtlinien nicht vermarktet werden durften, in der EU vermarktet werden. Des Weiteren wurde die Bio-Pflanzenzucht in den EU-Aktionsplan für den ökologischen Landbau aufgenommen. Auch eine EU-weite Datenbank zu Ökosorten wird eingerichtet. Wir Grüne im Europaparlament haben zum ökologisch gezüchteten Saatgut Mitte Oktober eine Konferenz mit veranstaltet, in der noch einmal deutlich wurde, dass der ökologische Landbau ökologisch gezüchtetes Saatgut braucht und welche Potentiale darin stecken: Robustere Pflanzen und Tiere, stabilere Ökosysteme, größere Artenvielfalt. Eine weitere Konferenz im November, zusammen mit Demeter Europe, informierte über den aktuellen Stand von Zucht und Markt in Europa.
Video der Konferenz zum ökologisch gezüchteten Saatgut im EP.