Grüne Europagruppe Grüne EFA

 

Am 6. November 2013 stellten die europäischen Grünen Europas drittwichtigstes Nutztier in den Mittelpunkt – die Biene.

In einer Konferenz wurde aufgezeigt und diskutiert, welchen Einfluss unsere Landbewirtschaftung auf ihre Leistung und ihr Überleben hat.


Bienen sind nicht nur für Honig da – 75% unserer Lebensmittel sind von der Bestäubung durch Insekten abhängig. Die momentane Agrarpolitik gefährdet durch den Einsatz von Pestiziden und Pathogenen aber Bienen, Schwebfliegen, Hummeln und andere bestäubende Tiere so stark, dass dies einen starken negativen Einfluss auf die Produktion und Qualität unserer Lebensmittel hat.

Im Rahmen ihrer Lebensmittelkampagne organisierten die europäischen Grünen/EFA die Konferenz „Der Weg zu einem Bestäuber-freundlichen Agrarmodell“. Europäische Wissenschaftler, Imker und NGO-Mitglieder zeigten dabei die Probleme auf, welche die momentane Agrarpolitik für bestäubende Tiere, insbesondere Bienen, mit sich bringt.

Die 2014 in Kraft tretende Agrarreform (GAP) sei durch das Pestizidverbot auf ökologischen Vorrangflächen „ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Martin Häusling in der Begrüßungsrede. (Weitere Informationen hier)

Kritisch zu sehen sei hingegen die im Agrarausschuss abgestimmte Position, in der gefordert wird, Pollen zukünftig als Bestandteil von Honig anzusehen. Dadurch müsste Honig, dessen Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen stammt, nicht mehr als gentechnisch verändert gekennzeichnet werden. Der federführende Umweltausschuss stimmt voraussichtlich am 27. November 2013 über den Entwurf ab. (Weitere Informationen gibt es hier). Ein weiterer Rückschlag sei die Zulassung und Empfehlung drei weiterer gentechnisch veränderten Maissorten durch die EU-Kommission (Weitere Informationen hier).

Während des ersten Panels stellten Wissenschaftler der Universität Ghent, der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sowie des französischen öffentlichen Forschungsinstituts INRA die Möglichkeit ihre Sicht auf den Zusammenhang zwischen Pollen, Pestiziden (Pflanzenschutzmittel) und Pathogenen (Krankheitserreger).

Im zweiten Panel berichteten europäische Imker und NGO-Verftreter über ihre Erfahrungen. Besonders mache den Bienen der Klimawandel und der Einsatz von Neonikotinoiden zu schaffen und führe zu großen Verlusten in den Populationen. Ebenso diskutiert wurde über den Ausbau der natürlichen Honiggewinnung. (Weitere Informationen hier)

Die Konferenz ist zugleich der Abschluss der Kampagne „Give bees a chance“ der Europagruppe der Grünen, auf der eine europaweite Plattform zum Bienenmonitoring (www.bee2bees.eu) vorgestellt wurde. Sie ermöglicht europäischen Imkern eine bessere Vernetzung, um die Entwicklung ihrer Bestände und mögliche Ursachen für Bienensterben gemeinsam zu verfolgen.

Weitere Informationen:

Europäisches Bienenmonitoring-Tool www.bee2bees.eu

Vorträge:

- Abstimmung zur GVO-Kennzeichnung von Honig
- Bienensterben und Neonikotinoide: Die Vernunft hat gesiegt