- 20. Mai 2020
1. Einschätzung zur EU-Biodiversitätsstrategie und Farm-to-Fork-Strategie: Es geht um die Sicherung unserer Lebensgrundlagen!
Die EU-Kommission hat am 20. Mai die EU-Biodiversitätsstrategie sowie ihre Farm to Fork Strategie bis 2030 vorgestellt.
Die Biodiversitätsstrategie ist ein starkes Zeichen, dass Europa ernst macht mit dem Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Bis zuletzt hatten Industrievertreter versucht, die Strategie zu verschieben und zu verwässern.
Hingegen fällt die Farm to Fork Strategie leider um einiges hinter dem zurück, was wir erwartet hatten. Richtig ist aber, dass viele wichtige Reduktionsziele wie beim Einsatz von Pestiziden oder den Nährstoffverlusten benannt werden. Auch die Stärkung nachhaltiger Wirtschaftsformen und die Steigerung des ökologischen Landbaus auf 25% ist zu begrüßen.
- 30. Dezember 2019
Monitor (WDR) - Glyphosat: Gekaufte Studien?
Quelle: https://youtu.be/zZ8MK0BpaJc
Monitor (WDR) vom 30. Dez 2019
"Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid – und gleichzeitig wohl das umstrittenste.
- 16. Mai 2019
Bienen-Experten bewerbt Euch: EFSA-Ausschreibung
Noch bis zum 21. Mai können sich Bienen-Experten mit wissenschaftlicher Kompetenz in der Bienen-Risikobewertung oder Bienen-Biologie bei der EFSA bewerben. Ziel ist es, eine bis zu 14-köpfige Expertengruppe zusammen zu stellen, die die EFSA bei der Erarbeitung neuer Bienenleitlinien beraten kann.
Die aktuellen Bienenleitlinien aus dem Jahr 2013 sind die umfassendste wissenschaftliche Referenz zur Bewertung der Auswirkungen von Pestiziden auf Bestäuber. Das Verbot der drei besonders bienenschädlichen Neonikotinoide Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam beruht auf Grundlage dieser Bienenleitlinien. Die EU-Länder haben die Bienenleitlinien aber bislang nicht förmlich angenommen und so werden sie bei der EU-Risikobewertung von Pestiziden noch immer nicht einheitlich angewandt. Kürzlich wurde öffentlich, dass es Bestrebungen einzelner Länder, auch Deutschlands gibt, die Bienenleitlinien abzuschwächen. Dadurch könnten bienenschädliche Pestizide am Markt bleiben oder neu zugelassen werden, was das Insektensterben noch zu verstärken droht. Es ist also von außerordentlicher Wichtigkeit für die Insekten und unsere Artenvielfalt, dass Experten in das Bienengremium kommen, die sich für den Bienenschutz stark machen können.
Alle nötigen Informationen für die Bewerbung finden sich hier: http://www.efsa.europa.eu/de/press/news/190508
Weitere Informationen zum Bestreben, die Bienenleitlinien abzuschwächen: https://martin-haeusling.eu/presse-medien/pressemitteilungen/2250-bienenleitlinien-eu-politiker-fordern-bundesregierung-zum-handeln-auf.html
- 31. Januar 2019
Kritischer Agrarbericht 2019 - Schwerpunkt Europa: "Die Uhr tickt"
Zunehmende Probleme beim Pestizideinsatz erfordern entschiedenes Umdenken
von Martin Häusling im Kritischen Agrarbericht 2019
Pestizide gelten in der Agrarindustrie seit dem Zweiten Weltkrieg als »unentbehrlich«. Dabei ist die Geschichte ihres Einsatzes gekennzeichnet von Sicherheits- und Unbedenklichkeitserklärungen, von auftretenden Problemen und daraus zwingend erforderlichen Verboten. Die Grundlagen eines auf intensiven Pestizideinsatz setzenden Anbausystems sind die Züchtung auf Hochertrag, intensive Stickstoff düngung und enge Fruchtfolgen. Doch anstatt dieses System angesichts der Folgen für Mensch, Natur und Umwelt insgesamt infrage zu stellen, wird am Pestizideinsatz festgehalten – trotz zunehmender Zweifel an diesem Anbausystem auch aus der Wissenschaft. Die eigentlich fortschrittliche EU-Gesetzgebung zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden, die auf Pestizidreduktion setzt, wird von allen Mitgliedstaaten mehr oder weniger unterlaufen. Für den Autor des folgenden Beitrages ist die Zeit der Agrarchemie vorbei und agrarökologische Anbausysteme notwendig. Ähnlich dem Klimaabkommen von Paris fordert er ein internationales Abkommen zum
Pestizidausstieg.
Link zum vollständigen Beitrag "Die Uhr tickt"
Online Vollversion Kritischer Agrarbericht 2019
- 14. Dezember 2018
Skandalös: Pestizidverbote durch Ausnahmegenehmigungen ausgehebelt?
Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren: Da werden Pestizide, deren Zulassung regulär erneut kritisch geprüft werden muss, am Markt gehalten - und landen auf unseren Äckern und Feldern - weil die Prüfung des Verlängerungsantrages nicht abgeschlossen ist. Eine Prüfung, die ja möglicherweise ergeben würde, dass das Produkt nicht sicher ist und dieses dann keine weitere Zulassung erhielte. Die rechtliche Grundlage dieser sogenannten technischen Verlängerungen ist Artikel 17 der Pflanzenschutz-Verordnung.
- 14. Dezember 2018
Sonderausschuss-Glyphosat des Europäischen Parlaments stellt Abschlussbericht vor
Der Sonderausschuss ‚EU-Zulassung von Pestizide‘ (PEST), der sich im Europäischen Parlament nach der umstrittenen Verlängerung von Glyphosat gebildet hat, hat seine sieben-monatige Arbeit abgeschlossen. Am 6.12. stimmte der Ausschuss über seinen Abschlussbericht ab. Dieser fordert die EU-Regierungen und die Europäische Kommission auf, Pestizide und Pestizidwirkstoffe strenger auf Schäden für Umwelt und Gesundheit zu prüfen, die Risikobewertung transparent zu machen und sicher zu stellen, dass keine Interessenskonflikte das Zulassungsverfahren beeinflussen. In der zweiten Januarwoche wird das Europäische Parlament über den Abschlussbericht abstimmen.
Weitere Infos im Berichtsentwurf des Sonderausschusses.
- 14. Dezember 2018
Transparente Zulassungsverfahren bei Pestiziden und Co in greifbare Nähe gerückt!
Am 11. Dezember 2018 hat das Europäische Parlament über die zukünftige EU-Verordnung ‚Transparenz und Nachhaltigkeit der EU-Risikobewertung im Bereich der Lebensmittelkette‘ abgestimmt. Nun können im Januar die Trilogverhandlungen mit dem Europäischen Rat und der Europäischen Kommission für die Endversion des neuen Gesetzes beginnen. Es stand auf Messers Schneide, wie die Abstimmung im Europaparlament ausgehen würde.