Grüne Europagruppe Grüne EFA

EurActiv.de - von Ama Lorenz

Anfang der Woche diskutierten die  EU-Agrarminister Maßnahmen gegen den Preisverfall für landwirtschaftliche Produkte. Sie schlugen vor, die Obergrenze für die Lagerung von Milchpulver und Butter zu erhöhen, die private Lagerung von Schweinefleisch und weitere Exportkredite zu genehmigen. Vielen ging das nicht weit genug.

EurActiv sprach mit Martin Häusling, Mitglied des Europäischen Parlaments und Agrarpolischer Sprecher für die Grünen/EFA, über die Ergebnisse des Gipfels und den aktuellen Stand der europäischen Agrar-Politik.

EurActiv: Im Gegensatz zur europäischen Flüchtlingspolitik finden Frankreich und Deutschland zur Agrarkrise eine einheitliche Position. Sie haben beim Agrar-Gipfel eine gemeinsame Forderungsliste übergeben. Wie erfolgreich konnten Sie diese Forderungen durchsetzen?

Martin Häusling: Frankreich hatte schon vor vier Wochen Milch-Mengenbegrenzung für Europa gefordert. Unser Agrar-Minister Christian Schmidt hatte sich ja zunächst dagegen gewehrt. Das, was jetzt als Kompromiss verabschiedet wurde, ist nur ein ganz kleiner Schritt nach vorn. Mengenbeschränkungen sind richtig und wichtig, aber nicht nur auf freiwilliger Basis. Das reicht nicht aus. Es geht nicht, dass einige immer mehr produzieren und andere sich freiwillig zurücknehmen.

Die Politik muss endlich umschwenken. Gerade in Deutschland heißt es ja seit Jahren immer nur: Liberalisieren, Liberalisieren und Weltmarkt. Der größte Teil des Pakets konzentriert sich auch wieder nur auf die Agrar-Exportförderung und die Erschließung neuer Märkte. Also Masse erzeugen, auf den Weltmarkt schmeißen und das am Ende vielleicht noch mit Exportförderung – das geht in die völlig falsche Richtung.

Es braucht also andere Maßnahmen als direkte Liquiditätshilfen, Interventions- und weitere Absatzfördermaßnahmen – vielleicht sogar eine ganz andere Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik?

Diese Signale vermisse ich auch vom Gipfel. Wir bauen jetzt riesige Lagerbestände auf. Das wird dazu führen, dass die Preiskrise verlängert wird. Wenn die Preise hoch gehen, müssen die Läger geräumt werden. Eigentlich verlängert das noch die Krise. Also eine wirkliche Kehrtwende ist da nicht abzusehen.

Was müsste denn passieren, damit eine Kehrtwende sichtbar wird?

Zum Beispiel eine verbindliche Mengenbegrenzung. Warum sollten Bauern freiwillig die Produktion beschränken. Dafür muss es auch einen Anreiz geben. Die Bauern haben ja betriebswirtschaftlich keine andere Möglichkeit. Wenn sie Liquidität herstellen wollen, dann müssen sie immer mehr melken oder immer mehr produzieren. Aus meiner Sicht wäre ein Anreiz-Programm,weniger zu produzieren sinnvoller, als weiterhin noch Geld in die Exportförderung und Lagerhaltung zu stecken. Das würde den Steuerzahler am Ende weniger kosten und dem Bauer ist damit konkreter geholfen.

Welche Rolle spielt das Russland-Embargo bei der gegenwärtigen Verschärfung der Agrarkrise?

Man muss ganz klar sagen, wir haben ein Übermengen-Problem auf allen Märkten. Das liegt jetzt nicht nur am Russland-Embargo, sondern es wird auf Teufel komm’ raus produziert und am Ende bezahlt der Steuerzahler dafür.

Sicher hat das Embargo zur Verschärfung der Agrarmarktkrise beigetragen – aber es ist nicht ihre Ursache. Europa handelt ja schon lange mit Russland und mit Putin, der immer wieder mal unter anderem den Import von Schweinefleisch gestoppt hat.

Auf Russland zu bauen, war auch schon vor dem russischen Embargo europäischer Lebensmittel eine unsichere Sache und zumeist politisch motiviert. Eine verlässliche Partnerschaft ist das nicht.

Russland nutzt das Embargo, um seine eigene Agrarproduktion auszubauen. Vielleicht ist Russland in spätestens zehn Jahren so weit, dass wir von einem Exportland sprechen können.

Also Russland ist nur ein Beschleuniger der Krise. Selbst wenn das Embargo morgen beendet wäre, gäbe es die europäische Agrar-Krise noch.

Es gab viel Kritik seitens der europäischen Agrar-Minister an der Strategie des EU-Landwirtschaftskommissars Phil Hogan, vor allem, was zusätzliche Export-Hilfen betrifft. Wie stehen Sie dazu?

Man muss ihm eine erhebliche Mitverantwortung an der derzeitigen Krise zusprechen. Bis vor vier Wochen hat Hogan im Agrar-Ausschuss noch gesagt, die schon beschlossenen Maßnahmen wie Liquiditätshilfen müssen erst einmal wirken und er hofft, dass man neue Absatzmärkte erschließt. Er hatte sich sogar geweigert, überhaupt von einer Krise zu sprechen. Den Bauern steht das Wasser bis zum Hals und der Agrar-Kommissar sagt, wir hätten eine „schwankende Preis-Situation“. Dabei ist allen klar, das ist keine Krise, die schnell wieder vorübergeht, sondern das ist eine der größten Krisen, die wir in den letzten Jahrzehnten überhaupt hatten. Und es ist überhaupt keine Besserung in Aussicht. Es gibt keine Markt-Signale die sagen, es wird mit den Preisen irgendwann wieder einmal hoch gehen.

Das erinnert mich an die Politik des letzten Jahrhunderts. Das hatten wir alles schon einmal. Die Konsequenz war damals eine deutliche Mengenbegrenzung. Aber darüber traut sich im Moment gar keiner zu reden.

Über die ökologische Landwirtschaft scheinbar auch nicht – jedenfalls nicht in Brüssel.

Wir geben ja nicht gerade wenig Geld für die Agrarpolitik aus – wir bezahlen über 50 Milliarden Euro an Steuergeldern an die europäischen Bauern. Jeden Hektar mit 300 Euro pauschal zu fördern, rettet weder Betriebe noch ländliche Räume . Zahlungen – wie sie in der letzten Reform eigentlich schon einmal geplant waren – an die Leistungen der Bauern zu binden, das wäre eine Alternative. Für den Erhalt unserer eigenen Ressourcen ist es unerlässlich, in Europa endlich nachhaltiger und regionaler zu produzieren. Die ökologische Landwirtschaft ist immer noch ein Stiefkind der Agrarpolitik. Sie sollte aber für die europäische Landwirtschaft zum Leitbild werden.

Es ist kein Geheimnis, dass die europäische Subventionspolitik im Agrarbereich nicht nur in Europa zu Problemen führt. Wie stellen Sie sich eine faire internationale Agrarpolitik vor?

Es ist unverständlich, dass man diese Turbo-Landwirtschaft weiterhin mit Geldern stützt. Auch, wenn das nicht mehr wie vor 30 Jahren, sondern als indirekte Stützung des Preises durch Direktzahlungen passiert. Mit diesen subventionierten Produkten dann auf den Weltmarkt zu gehen und gegen Bauern anzutreten, die überhaupt keine Förderung erhalten, verzerrt die Agrar-Produktion global.

Wenn die Preisspirale weiter nach unten geht, werden in erster Linie die kleinen Betriebe im globalen Süden darunter leiden, stärker als es die kleinen Unternehmen in Europa tun. In manchen dieser Länder ist die Bevölkerung zu 80 Prozent von der Landwirtschaft abhängig.

Das wird von Herrn Schmidt und Herrn Hogan erst einmal komplett ausgeblendet. Sie sind auf der Suche nach neuen Märkten und das ist global wirklich verheerend, weil wir damit Bauern – die ja schon oft nachhaltiger produzieren als wir das tun – die Existenzgrundlage entziehen, weil sie mit unserem hoch subventionierten System konkurrieren müssen. Und wir wundern uns dann, warum diese Menschen bei uns vor der Tür stehen.

Also weg von der Turbo-Landwirtschaft – zurück zum Einzel-Bio-Bauernhof?

Es geht gar nicht darum, wieder zurück zur bäuerlichen Idylle mit Kleinproduktion zu kehren. Das ist nicht die Realität. Wir haben in Europa eine relativ – das ist in den einzelnen Ländern auch unterschiedlich – sehr klein orientierte Landwirtschaft mit immer noch13 Millionen Agrar-Betrieben. Auf der anderen Seite des Atlantiks haben wir ein gutes Gegenbeispiel dafür, wie es läuft, wenn ich nur die Industrialisierung fördere. Da gibt es noch knapp 700.000 Bauern bei ähnlichen Flächenverhältnissen. So gesehen, haben wir noch etwas Abstand zu dem, was eine komplette Industrialisierung der Landwirtschaft ausmacht. Das sollte man nicht als Marktnachteil werten, sondern als Chance – eben auch so zu produzieren, wie es auch der Verbrauer in Europa will. Wir haben einen beständig wachsenden Ökomarkt und wir haben zu wenige Öko-Produkte auf dem europäischen Markt. Wir haben zu wenig Bauern, die auf ökologische Landwirtschaft umstellen. Dafür muss man einen Anreiz schaffen und fair für den Verbraucher, der mit seinen Steuern eine Landwirtschaft finanziert, die nachhaltig und ökologisch ist.

Derzeit zahlt der Verbraucher gleich doppelt:. Er hat zwar ein billiges Agrar-Produkt, aber er zahlt einen Teil seiner Steuern direkt an die Bauern und nochmal für die Beseitigung der Umweltfolgen dieser Produktion. Jahrelang hat man die industrielle Landwirtschaft als Fortschritt hingestellt. Da muss es endlich ein Umdenken geben. Eine fortschrittliche Landwirtschaft ist eine, die umweltfreundlich produziert. Es kann nicht sein, dass wir auf der einen Seite 50 Milliarden Euro ausgeben, um Agrar-Betriebe zu stützen und auf der anderen Seite geben die Wasserwerke in Europa fast genauso viel Geld aus, um Nitrat aus dem Trinkwasser zu holen. Das ist kein gutes Geschäft für die Gesellschaft.

Das Problem ist, dass die Preise für Lebensmittel nicht die Wahrheit sagen. Man müsste auch die Sekundärkosten hinzurechnen, die diese Form von Erzeugung für Umwelt- und Gesundheitsschäden verursacht. Das macht man bisher überhaupt nicht. So wie wir bisher Politik gemacht haben, sind wir die Wand gefahren. Wir müssen uns endlich fragen: Was will der Verbraucher? Und was ist der Steuerzahler bereit, dafür zu zahlen.

Wie geht es nach dem Gipfel jetzt weiter?

Wir müssen weg von der Ideologie, der Weltmarkt ist die Zukunft. Es macht keinen Sinn noch mehr für einen Markt zu produzieren, der schlechte Preise zahlt.

Inzwischen merken viele Bauern, dass man mit neuen Hilfspaketen und billigen Krediten unsere Agrar-Krise nicht beseitigen kann. Es wird immer klarer, dass die billige Produktion für den Weltmarkt der Auslöser der Probleme in der Landwirtschaft ist und dass nur die ganz großen Erzeuger profitieren können. Viele sind bereit, auf ökologische Landwirtschaft umzustellen. Das ist natürlich nicht so einfach von heute auf morgen zu realisieren. Das erfordert Hilfe zur Selbsthilfe. Es gibt nicht die finale Antwort. Viele kleine Lösungen in die richtige Richtung sind eine Antwort. Das Signal, was Herr Schmidt und Herr Hogan senden ist mit Sicherheit das falsche.

Meine Frage zielte eher darauf ab, wie es politisch weiter geht.

Ganz klar, müssen nicht nur die Agra-Minister dazu Stellung nehmen sondern auch das Parlament. Und aus meiner Sicht müssen wir Kommissar Hogan zur Diskussion stellen. Auch Herrn Schmidt wird irgendwann bei Herrn Schäuble anklopfen, weil auch nationale Förderungen anstehen. Spätestens dann, wird es auch eine nationale Diskussion darüber geben, ob wir wirklich so weiter machen können.

Martin Häuslings POSITIONSPAPIER zur EU-Agrar-Exportpolitik

Video

Podcast

Tagesgespräch mit Martin Häusling (Grüne): Artensterben mindestens so schlimm wie Klimawandel
aus der Sendung vom Fr., 27.10.2023 18:05 Uhr, SWR2 Aktuell, SWR2 , Jenny Beyen

https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/martin-haeusling-gruene-artensterben-mindestens-so-schlimm-wie-klimawandel-100.html

 230305 Weltspiegel Getreide Spekulation


Weltweit: Die Zockerei mit Getreidepreisen | WDR für Das Erste

An der Hauptstraße nach Nouakchott sitzt sie und siebt Weizen aus dem Sand – jeden Tag. Was hier liegt, weht der Wind von den LKW. Fatimetou ist eine von vielen Frauen, die so ihren Unterhalt bestreiten. In einem Land, in dem Lebensmittelkosten den Großteil des Einkommens ausmachen, ist jedes Weizenkorn wertvoll. Auch Fatimetou merkt, dass alles plötzlich mehr kostet. Warum aber und wer dahinter steckt, das wisse sie nicht, sagt sie.

Mauretanien ist abhängig von Getreide aus dem Ausland. Wenn die Lieferungen ausbleiben, dann steigt der Preis. Aber das ist nur ein Teil des Problems. Denn eigentlich wird weltweit genug Weizen produziert. Doch der Rohstoff ist zum Spekulationsobjekt geworden.
Getreide – ein Spekulationsgeschäft

Paris. Hier sitzt die wichtigste Handelsbörse für Weizen in Europa: Euronext. Neben der Rohstoffbörse in Chicago die weltweit größte und wichtigste. Ein Teil der Ernte wird hier gehandelt: Dabei sichern Getreidehändler ihre millionenschweren Weizen-Lieferungen mit Termingeschäften ab, sogenannten Futures.

Lange vor der Ernte verkaufen Landwirte ihre Ware und garantieren die Lieferung einer bestimmten Menge. Händler kaufen für einen fixen Preis und übernehmen so das Risiko einer schlechten Ernte. Steigt der Preis in der Zeit bis zum Fälligkeitstermin, profitiert der Investor. Sinkt er, erhalten die Landwirte dennoch den vereinbarten Preis – eine Art Versicherung. Und normalerweise ein Win-Win-Geschäft für alle Seiten. In Krisenzeiten aber setzen Investoren und Spekulanten auf stark steigende Kurse und treiben mit Milliardensummen den Preis in Rekordhöhen.

Zu diesem Ergebnis kommt die Investigativ-Journalistin Margot Gibbs. Mit einem internationalen Team hat sie Daten analysiert, um zu verstehen, warum sich der Weizenpreis bei Kriegsbeginn innerhalb weniger Wochen verdoppelte. Offenbar pumpten Investoren große Mengen Geld in den Markt. Aber wer? Die meisten Käufer blieben anonym. Lediglich für zwei börsengehandelte Fonds, sogenannte ETFs, konnte Gibbs‘ Team massive Investitionen nachweisen.

"Wir haben herausgefunden, dass die beiden größten Agrar-ETFs in den ersten vier Monaten 2022 für 1,2 Mrd. Dollar Weizen-Futures gekauft haben – verglichen mit 197 Millionen für das gesamte Jahr 2021. Das war sehr auffällig", erzählt die Investigativ-Journalistin. Dass innerhalb kürzester Zeit viel Geld in die Märkte fließt, ließ sich zuvor bereits bei der Finanzkrise und der Schuldenkrise beobachten. Das Problem: Danach sank der Preis nie wieder ganz auf Vor-Krisen-Niveau. Mit drastischen Folgen für die betroffenen Länder. Im Sommer 2022 verschärfte sich die Lage in Mauretanien dramatisch.
Eingriff zwingend notwendig

Mamadou Sall ist verantwortlich für die Lebensmittel-Beschaffung beim World Food Programme. Hunderttausende sind vom Hunger bedroht. Hier gibt es Probleme mit dem Nachschub. Aber nicht, weil der Weizen fehlt, sondern das Geld. Die Auswirkungen von Krieg und überhöhten Weltmarktpreisen – so sehen sie aus: "Die größte Herausforderung ist, dass wir mit den Spenden, die wir bekommen, immer weniger Hilfsgüter einkaufen können. Für das Geld, mit dem wir früher 100 Tonnen Weizen bezahlen konnten, bekommen wir bei den derzeitigen Preisen nur noch fünfzig Tonnen. Und die Auswirkungen für die Hilfsbedürftigen sind massiv."

Um genau solche Fehlentwicklungen künftig zu verhindern, gab es bereits nach der letzten Ernährungskrise 2011 Rufe nach staatlicher Regulierung. "Eine ganze Reihe von Leuten hat sich zu Wort gemeldet, einige sogar aus der Branche und sagten: Dieser Markt ist kaputt. Er folgt kaum noch den Grundsätzen von Angebot und Nachfrage. Er ist eine reine Wettbude", sagt Margot Gibbs. Doch sämtliche Regulierungsversuche verliefen weitgehend im Sande.

Im Haushaltsausschuss des EU-Parlamentes saß auch damals schon Martin Häusling. Er kann sich noch gut an die Debatten der vergangenen Jahre erinnern. Die Diskussion war am gleichen Punkt wie heute. Für den gelernten Bio-Landwirt sind deshalb auch die Forderungen noch die gleichen wie damals. "Wir müssen als erstes eine Spekulations-Bremse einziehen, wenn wir merken, da wird offensichtlich darauf spekuliert, dass der Preis steigt. Da muss die Politik eingreifen können und den Preis müssen wir dämpfen."
Große Konzerne mit zu viel Macht

Doch das Problem reicht tiefer. Ein Grund für die Einladung zur Spekulation in Krisenzeiten liegt in der globalen Marktkonzentration: Fünf internationale Agrarkonzerne teilen sich untereinander drei Viertel des Welthandels an Agrarrohstoffen. Es sind die sogenannten ABCD-Konzerne: Archer Daniels Midland, Bunge, Cargill und Louis Dreyfus. Zusammen mit dem chinesischen Agrargigant Cofco bilden sie die "Big Five", die Großen Fünf. Wie viele Millionen Tonnen Weizen in ihren Lagern wartet, ist Geschäftsgeheimnis. Zu einer Veröffentlichung sind sie nicht verpflichtet. Eine Einladung für Spekulanten.

"Ja, wir müssen uns überlegen, wie wir die Macht sozusagen von diesen großen Konzernen auch ein Stück weit eindämmen. Dass wir sehen, dass die nicht das ganze Geschäft übernehmen, sondern dass wir zum Beispiel auch dafür sorgen, größere Reserven in staatlicher Hand zu haben", sagt Martin Häusling.

Passiert nichts, dann bleibt der lebenswichtige Rohstoff Weizen Spekulationsobjekt und Druckmittel im politischen Poker: Nach dem Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine fiel der Weizenpreis. Doch in wenigen Tagen läuft das Abkommen aus. "Die Gefahr ist, wenn das Getreideabkommen nicht verlängert wird, dann stehen wir tatsächlich wieder vor der Frage: Wie kommt das ukrainische Getreide auf die Märkte? Und dazu haben wir noch das Problem, dass irgendeine Handelsroute geschlossen ist, die Spekulationen anfangen und der Getreidepreise durch die Decke geht", erklärt Häusling weiter.

Doch selbst wenn weiterhin ukrainische Weizenschiffe ablegen können, die nächste globale Krise wird kommen – ob Krieg, Naturkatastrophen, Epidemien – und mit ihr die Spekulation.

Autor:innen: Tatjana Mischke / Martin Herzog

Stand: 05.03.2023 19:12 Uhr

230213 action against NewGMO

13.02.2023 #global2000 #lebensmittelsicherheit
Über 420.000 Menschen fordern europaweit: Neue Gentechnik (NGT) in Lebensmitteln auch weiterhin regulieren und kennzeichnen. #ichooseGMOfree - Mit unserem Essen spielt man nicht!

Strenge Risikoprüfung und Kennzeichnung für #NeueGentechnik sichern! Volle Unterstützung für unsere Kolleg:innen, die in Brüssel die Petition, inkl. unserer #PickerlDrauf-Unterschriften, an die Europäische Kommission überreichen!

Eine breites Bündnis von mehr als 50 Organisationen aus 17 EU-Mitgliedstaaten hat eine Petition an die Europäische Kommission gerichtet, in der wir fordern, dass Neue Gentechnik-Pflanzen auch reguliert und gekennzeichnet bleiben.

Danke an alle, die sich hinter unsere Forderungen gestellt haben und sich für die Wahlfreiheit der Bäuerinnen und Bauern und Konsument:innen einsetzen!

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