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Untersuchung des UBA alarmiert: Pestizidreduktion zum Schutz des Wassers unverzichtbar

Martin Häusling/EFA: „Keine Verschiebung der Verordnung über die nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf den Sankt-Nimmerleins-Tag hinnehmen“

Eine aktuell vorgestellte Untersuchung des Umweltbundesamtes brachte alarmierende Ergebnisse über die Belastung der Kleingewässer durch Pestizide ans Licht. Das unterstreicht, wie wichtig die geplante Verordnung über die nachhaltige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (SUR) ist. Deren Verabschiedung soll aber offenbar durch konservative und rechte EU-Parlamentarier bis auf nach den Europawahlen im Juni 2024 verzögert werden. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied im Umweltausschuss, kommentiert:

„Die jüngst vorgestellten Ergebnisse des Umweltbundesamtes zur Beeinträchtigung der Gewässerqualität durch Pestizide bei kleinen Gewässern sind alarmierend. Bei vier von fünf der untersuchten Bäche lagen die gemessenen Pestizide über den festgelegten Grenzwerten. Das Kleingewässermonitoring unterstreicht sehr deutlich, dass es bei der Pestizidreduktion auch auf europäischer Ebene keinen Aufschub oder Verzögerungen geben darf. Doch erneut scheinen konservative und rechte EU-Parlamentarier zum Schaden von Umwelt, Verbrauchern und Landwirten mit der SUR eine wichtige Gesetzesinitiative verzögern und hintertreiben zu wollen. Für die Umwelt und auch insbesondere Insekten ist das fatal, außerdem gelangen Pestizide über die Gewässer schlussendlich auch in die menschliche Nahrungskette. Der Pestizideinsatz muss deshalb so weit wie möglich reduziert werden, wie auch über 700 Wissenschaftler in einem offenen Brief forderten.

Die Schadstoffe gelangen über die Gewässer bis in die Meere und belasten diese ebenfalls. Selbst Delfine, Schweinswale und Seehunde werden durch die Pestizide in ihrem Immunsystem geschwächt oder bekommen Probleme in der Fortpflanzung.

Pestizidrückstände im Grundwasser kommen die Steuerzahler zudem teuer zu stehen, denn die EU muss für die Reinigung Milliarden aufbringen, wenn Trinkwasser daraus gewonnen werden soll. Frankreich allein kostet dies 360 Millionen jährlich. Über agrarökologische Maßnahmen und entsprechende Bewirtschaftung ließen sich diese Probleme vermeiden. Da auch die konventionelle Landwirtschaft weiterarbeiten wird, gehört der SUR-Vorschlag auf die Tagesordnung und muss so rasch wie möglich verabschiedet werden, damit es zu einer drastischen Reduktion der Pestizide kommt.“

Briefing Martin Häusling zum Vorschlag der Kommission zum Nachhaltigen Einsatz von Pestiziden

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Video Wald Tagung Die Dokumentation zur 3. Wald-Tagung in Bad Zwesten.

Dem Wald geht es schlecht und schlechter, gut sichtbar auch bei uns in Hessen. Er leidet unter dem Klimawandel, dem Borkenkäfer oder schädlichen Pilzen, wurde nun sogar selbst vom Klimaretter zum Klimaschädling, weil er mehr Kohlendioxid abgibt, als er aufnimmt. So lautet die amtliche Diagnose des aktuellen Waldschadensberichtes, den manche als Konkursbericht des Waldes bezeichnen. Und damit steht mehr auf dem Spiel, als manche wissen. Anlass für den Grünen Europa-Abgeordneten Martin Häusling, erneut zur nunmehr dritten Waldtagung ins Kurhaus nach Bad Zwesten einzuladen und nach Lösungen zu suchen, die den Wald wieder gesund machen und diesem Lebensraum, seinen Tieren und Pflanzen und damit auch uns Menschen nutzen. Fast 200 Wissenschaftler, Praktiker und Waldbesitzer und Gäste aus ganz Deutschland folgten seinem Ruf und diskutierten am Freitag im vollbesetzten Kurhaus, was zur Rettung des Waldes getan werden kann und muss.

Podcast

Tagesgespräch mit Martin Häusling (Grüne): Artensterben mindestens so schlimm wie Klimawandel
aus der Sendung vom Fr., 27.10.2023 18:05 Uhr, SWR2 Aktuell, SWR2 , Jenny Beyen

https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/martin-haeusling-gruene-artensterben-mindestens-so-schlimm-wie-klimawandel-100.html

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