Grüne Europagruppe Grüne EFA

Die Absegnung der von der EU-Kommission vorgelegten Farm-to-Fork-Strategie im EU-Agrar- und im EU-Umweltausschuss bewertet Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament und Mitglied im EU-Umweltausschuss, als ein überaus wichtiges Signal für eine umweltgerechtere und gesündere Nahrungsmittelerzeugung:

„Das sind ganz großartige Ziele, die mit der Farm-to-Fork-Strategie angepeilt werden. Von dieser Strategie kann ein enorm wichtiges Signal für eine dauerhaft umweltgerechtere und gesündere Nahrungsmittelerzeugung in Europa und darüber hinaus ausgehen. Wenn sie denn umgesetzt wird. Doch daran haben wir Grüne nach den Erfahrungen der Vergangenheit und dem gestern von der konservativen Mehrheit im Agrarausschuss beschlossenen Stillstand in der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) leider arge Zweifel.
Ohne Wenn und Aber: Die Inhalte sind, von einigen, allerdings schmerzhaften Ausnahmen abgesehen, sehr gut. Allen voran die Reduktion der Pestizide um 50 Prozent bis 2030 – das wird nicht ohne Folgen für die Artenvielfalt in der Landschaft bleiben. Das gilt auch für das Ziel, den Nährstoffverlust beim Düngen in ähnlicher Größenordnung herunter zu fahren. Wir begrüßen zudem die anvisierte Steigerung des Flächenanteils des Ökolandbaus von derzeit etwa neun auf 25 Prozent in 2030.
Überfällig und angesichts der aktuellen Diskussion ebenfalls zu begrüßen ist die angestrebte Senkung des Antibiotika-Verbrauchs im Stall um weitere 50 Prozent. Heute ist die antimikrobielle Resistenz jährlich für etwa 33.000 Todesfälle in der EU verantwortlich – das darf unter keinen Umständen so weitergehen.
Unklar aber ist, wie all diese hehren Ziele umgesetzt werden. Die aktuelle GAP-Reform hätte eine Chance geboten, die Vorgaben in die Förderpolitik einzubinden, was unterblieb.
Ebenfalls von uns Grünen nur schwer zu ertragen sind geradezu nebulöse Formulierungen zu neuen Züchtungstechniken. Das können wir so nicht mittragen, zumal für uns unumstößlich feststeht, dass die grüne Gentechnik auch mit ihren neuen Verfahren auf dem Acker und im Stall nichts zu suchen haben.“