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Die Versuche der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament die Corona-Krise auszunutzen, um den Green Deal und damit auch die Farm-to-Fork-Initiative (vom Erzeuger auf den Teller) zu verschieben, sind rückwärtsgewandt und müssen scharf zurückgewiesen werden, meint Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen im Europäischen Parlament und Mitglied im Umweltausschuss:

„Die Absicht der EVP-Fraktion, bei der Implementierung zeitgemäßer nachhaltigerer Ernährungssysteme Zeit zu schinden, stellt ein ebenso durchsichtiges wie provokantes Manöver dar. Damit versuchen die Konservativen eine Krisensituation zugunsten einer rückwärtsgewandten Politik auszuschlachten. Es ist überhaupt nicht einsehbar, warum man wegen der Corona-Pandemie die Entwicklung hin zu einer zukunftsorientierten, nachhaltigen, auf Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität ausgerichteten Politik zurückstellen sollte.
Etliche wissenschaftliche Studien sowie zwei Gutachten des Europäischen Rechnungshofes haben deutlich gezeigt, dass die aktuelle Europäische Agrarpolitik nicht auf Dauer bestehen kann, und zwar weder ökologisch noch ökonomisch. Gutachten zum ländlichen Raum zeigen, dass es regionale Wertschöpfungsketten und Absatzwege braucht, um den Wünschen der europäischen Bürger zu begegnen und gleichzeitig ökonomisch am Markt zu bestehen. Genau das sehen wir jetzt.
Ein Weiter so, das mit industriell erzeugtem Futter aus Übersee Milchseen und Schweinefleischberge für den globalen Export erzeugt und unsere Umwelt schädigt, kann und darf es nicht geben. Es würde uns die Grundlage für künftiges landwirtschaftliches Handeln entziehen.
Wir brauchen den Green Deal von Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen und die darin enthaltene Farm-to-Fork-Initiative, und zwar möglichst rasch.“

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