Wer Ernährt nun eigentlich die Welt?
Die gute Nachricht zuerst: Theoretisch werden genug Lebensmittel produziert, um alle Menschen auf der Welt satt zu bekommen. Und überraschenderweise sind es nicht die großen Agrarkonzerne, sondern vor allem Kleinbauern, die die Ernährung der 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten sichern. Dass trotzdem immer noch rund 800 Millionen Menschen hungern, hat zum einen etwas mit großen Verlusten bei Lagerung und Transport zu tun, zum anderen auch mit dem Zugang zu Lebensmitteln. Darüber hinaus werden die fruchtbarsten Regionen der Erde mit äußerst wenig effizienten, nicht nachhaltigen landwirtschaftlichen Methoden bewirtschaftet: Was Böden kaputt macht, Erosion erzeugt, Wasserkreisläufe stört und die Artenvielfalt vernichtet. Lokale agrarökologische und vielfältige Agrarsysteme können ein Vielfaches an Kalorien produzieren, das unsere sogenannte „moderne Landwirtschaft“ produziert. In Studien hat man herausgefunden, dass agrarökologische Anbausysteme und Ökolandbau in den Tropen bis zu 190 % dessen an Ernte erzielen, wie der konventionelle Landbau – ohne Bodendegradation, Wasserbelastung und Artenschwund. Eine Ernährung der Menschheit mit agrarökologischen Methoden wäre überhaupt kein Problem. Wie es anders gehen kann, haben der Journalist Stephan Börnecke und die Agrarwissenschaftlerin Dr. Andrea Beste hier beschrieben.