Aktuelle Beiträge
- 07. Dezember 2021
Studie: "Techno-Fixes statt Systemwandel - können technische Lösungen die Antwort sein?"
Seit vielen Jahren ist klar, dass die Landwirtschaft in Europa nachhaltiger werden muss und eines grundlegenden Wandels bedarf. In den letzten Jahren werden vermehrt „innovative“ Techniken oder Produkte als DIE eine große Lösung vorgestellt – Beispiele dafür sind Präzisionslandwirtschaft, Indoorfarming oder Carbon Farming. Oft wird suggeriert, man könne damit nun die Probleme des landwirtschaftlichen Systems lösen, obwohl nur Teilbereiche betroffen sind. Kann Carbon Farming die Landwirtschaft klimafit machen? Ist Indoorfarming nachhaltig? Löst Präzisionslandwirtschaft die Frage der Überdüngung?
Dr. Andrea Beste, Büro für Bodenschutz und Ökologische Agrarkultur, hat in der Studie „Greenwashing & viel Technik! Vermeintlich nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft“ im Auftrag von Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher und Mitglied im Umweltausschuss (Grüne/EFA) im Europäischen Parlament, bei einigen der aktuell prominent diskutierten technischen „Nachhaltigkeitslösungen“ genauer hingeschaut und kritische Fragen zu ihrer Wirksamkeit gestellt.
Reichen die in politischen Papieren und den Medien prominent diskutierten Techno-Fixes um die Landwirtschaft in Einklang mit Ökosystemen, dem Tierwohl und den gesellschaftlichen Bedürfnissen zu bringen?
- 23. November 2021
Briefing zu den Abstimmungen über die GAP-Strategiepläne
Am 23.11. 2021 stimmte das EU-Parlament über den Bericht zu den "Vorschriften für die Unterstützung der ... zu finanzierenden Strategiepläne (GAP-Strategiepläne)" ab.
Das verlinkte Briefing ist eine Kurzbewertung der Ergebnisse.
- 08. September 2021
FAQ zu Antibiotika-Einwand
Aufgrund des großen Interesses stellen wir hier FAQ-Informationen (update 10.09.21) und ein Statement zur Verfügung und möchte auf den Beitrag der FAZ "Die Grünen wollen Antibiotika für Haustiere verbieten, behaupten Tierärzte - dabei geht es um Menschenleben" vom 03.09.21 verweisen.
Das Wichtigste zurerst: Die medizinische Versorgung von Haus- und Einzeltieren mit Antibiotika ist weder aktuell noch zukünftig gefährdet!
Kurz zum Hintergrund:
Wir wollen den Einsatz von Reserveantibiotika in der Massentierhaltung beschränken z.B. in der Hühner- und Putenmast.
Derzeit haben wir jährlich 33.000 Tote in der EU wegen Antibiotika-Resistenzen.
Wir haben diesen Widerspruch (Punkt 1.-7. ltz. Seite)gemacht, weil die Kriterien der EU-Kommission für die Eindämmung nicht ausreichend waren.
Das Veto, das der EU-Umweltausschuss gegen den vorgeschlagenen Kriterienkatalog der EU-Kommission eingelegt hat, soll den Einsatz in der Massentierhalten verhindern, nicht die Einzelbehandlung von Tieren!
Die finale Abstimmung dazu wird Mitte September im EU-Parlament sein.
Wird das Veto im Parlament angenommen, muss die Kommission die Kriterien wie gefordert überarbeiten. Anhand dieser Kriterien werden dann die vorhandenen Antibiotika sortiert.
Mehr dazu im FAQ, dass noch weitere vertiefende Links enthält.
-> Liste der Verbände und Organisationen, die den Widerspruch unterstützen
-> Juristische Kurzanalyse von RA D. Bruhn vom 08.09.21:
Schwachstellen des im Entwurf vorliegenden delegierten Rechtsaktes sowie der Verordnung (EU) 2019/6 bezüglich eines viel diskutierten Verbots der Einzeltierbehandlung in Notfällen
-> english version: Brief legal analysis by RA D. Bruhn of 08.09.21:
Weaknesses of the draft delegated act and Regulation (EU) 2019/6 with regard to a much-discussed ban on the treatment of individual animals in emergencies
-> Studie „Recherche zu Reserveantibiotika bei Tieren die der Lebensmittelgewinnung dienen - Reserveantibiotika als Metaphylaxe und Gruppenbehandlung verzichtbar" (sept. 2021)
Ausgewählte Artikel zum Thema:
Die Bundesärztekamme fordert in einer Pressemitteilung vom 08.09.21 zur EU-Tierarzneimittelverordnung:
Lebensrettende Reserveantibiotika ausschließlich Menschen vorbehalten Menschen vorbehalten
Schreiben der Gesellschaft für Ganzheitliche Tiermedizin e.V. (GGTM) vom 08.09.21:
Tierärzteverband GGTM fordert Verbot von Reserveantibiotika für Masttiere
Artikel von Otmar Kloiber, WMA Weltärztebund vom 01.09.21 auf LinkedIn:
Are European Doctors heartless when it comes to the health of animals? No! Just the opposite.
- 02. September 2021
Studie zu Reserveantibiotika bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen
von Reinhild Benning und Dr. Andreas Striezel, Autorin/Autor
Studie „Recherche zu Reserveantibiotika bei Tieren die der Lebensmittelgewinnung dienen - Reserveantibiotika als Metaphylaxe und Gruppenbehandlung verzichtbar".
In einigen EU-Ländern steigt der Verbrauch an sogenannten Reserveantibiotika in der Tierhaltung weiterhin an. Reserveantibiotika sind Wirkstoffe, die bei der Behandlung von Menschen dann herangezogen werden, wenn alle anderen Antibiotika aufgrund von Resistenzbildung versagen. Ohne wirksame Regulierungen besteht die Gefahr, dass sich Resistenzen auch gegen Reserveantibiotika bei Mensch und Tier weiter ausbreiten. Nach Daten des Europäischen Antibotikaresistenz-Surveillance-Netzwerks (EARS-Net) sterben heute schon 33.000 Menschen in Europa wegen Antibiotikaresistenzen jährlich. Ein Postantibiotisches Zeitalter droht.
Die Studie liefert wissenschaftliche Hintergründe, die die Einschränkung der Anwendung von Reserveantibiotika in der Tierhaltung – vor allem in der Gruppenbehandlung - begründen. Außerdem werden Alternativen aufgezeigt, die den Einsatz von Antibiotika deutlich mindern könnten.
Englische Zusammenfassung/
Summary of the study ‘Research on reserve antibiotics in food-producing animals
- 10. März 2021
Ohne Wasser kein Leben! Fokus auf unser wichtigstes Lebensmittel.
Studienvorstellung und Diskussion fand am 10. März statt
Studie finden Sie hier und zum Video der aufgezeichneten Podiumsdiskussion finden sie hier
Wasser ist Leben.
Durch unseren leichtfertigen Umgang mit Schadstoffen, die in unser Wasser gelangen, setzen wir zunehmend unsere Lebensgrundlagen aufs Spiel - hervorragenden Instrumenten wie der Wasserrahmenrichtlinie zum Trotz.
In der Studienvorstellung und Diskussion richten wir den Fokus auf stoffliche Einträge ins Wasser und erörtern, woran es liegt, dass sich die Mehrzahl der Oberflächengewässer Europas in einem schlechten Zustand befinden. Und wir wollen konstruktiv anregen, wie es besser gehen kann – ja, besser gehen muss, denn: ohne Wasser kein Leben.
Impulse von:
Martin Häusling – Mitglied des Europäischen Parlaments: ‚Trinkwasser opfern für Ertragsmaximierung – das geht anders!‘
Sebastian Schönauer – Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - BUND: ‚Arzneimittelrückstände im Wasserkreislauf‘
Ilka Dege – Agrar- und Naturschutzexpertin: ‚Warum Deutschland Gefahr läuft, die Einhaltung der EU-Nitratrichtlinie weiterhin zu verfehlen‘
Dr. Arnt Baer und Ulrich Peterwitz – Gelsenwasser: ‚Perspektive der Wasserwirtschaft‘
Moderation: Dr. Andrea Beste – Büro für Bodenschutz und Ökologische Agrarkultur
- 05. Februar 2021
Post-2022 GAP in den Trilog-Verhandlungen: Überlegungen und Ausblick für die GAP-Strategiepläne
Neue Studie von Matteo Metta (Arc2020) und Prof. Sebastian Lakner: Post-2022 GAP in den Trilog-Verhandlungen: Überlegungen und Ausblick für die GAP-Strategiepläne
Das erste wissenschaftliche Echo auf die bisherigen Beschlüsse zur Reform der europäischen Agrarpolitik fiel kritisch aus. Dabei haben der Europäische Green Deal, die Biodiversitätsstrategie und die Farm to Fork Strategie viele wichtige und richtige Ziele formuliert, wie die europäische Agrarpolitik umgestaltet werden könnte. Martin Häusling hat daher den Brüsseler Wissenschafts-Thinktank Arc 2020 und Prof. Dr. Sebastian Lakner damit beauftragt, die bisherigen Ergebnisse der Agrarreform zu bewerten und mögliche Szenarien für den Fortgang der Verhandlungen sowie die nationalen Umsetzung in Deutschland aufzuzeigen.
Falls Sie die Konferenz am 28. Janunar 2021 zur Präsentation der Studie mit Frans Timmermans, Robert Habeck und vielen anderen verpasst haben sollten, können Sie die Aufzeichnung auf https://www.youtube.com/watch?v=sShJ9EJ_D5w&t=5018s nochmal ansehen.
- 04. Februar 2021
Grosse Rudel Rot- und Rehwild schädigen den Wald
Die Lage im Wald ist ernst. Die Folgen der Dürre und Hitze Jahre sind noch nicht verkraftet. Grosse Flächen Wald sind weiter abgängig. Derzeit verlieren wir durch die Folgen des Klimawandels, durch Borkenkäfer, durch Pilze die geschwächte Bäume übernehmen, nahezu täglich große Waldbestände.
Hinzu kommt nun ein hausgemachtes Problem. Die Bestände an Rot- und Rehwild richten im Wald und auf den Felder massive Schäden an. Im Beitrag wird gezeigt, wie auch die Rinden von Buchen abgefressen werden. Und die Naturverjünugng keine Chance hat.
Die Wildbestände an Rot- und Rehwild wurden belegt im südlichen Kellerwald sogar angefüttert. Dies ist nicht länger hinnehmbar, wenn wir unseren Wald schützen wollen.
Auf nationaler Ebene hat die Bundesregierung versäumt, das Jagdgesetz auf diese Aufgaben anzupassen. Siehe dazu auch die Pressemitteilung vom Dezember 2020.
Zum Diskussionspapier (Stand Dez 2020) geht es hier - "Überhöhte Wildbestände - Was muss sich wirklich ändern?"
Die Situation der klimagestressten Wälder wird zudem in der Studie "Die vergebliche Suche nach dem Superbaum" in Martin's grüner Edition ausführlich dargestellt.