Grüne Europagruppe Grüne EFA

Erneuerbare Energien

Vor der 2. Lesung: Biokraftstoffe und Landnutzungsänderung

Im Frühjahr 2015 entscheidet das Europaparlament über die Änderung der EU-Biokraftstoffförderung. Noch vor wenigen Jahren waren Biokraftstoffe in Deutschland und Europa die Hoffnungsträger einer alternativen Kraftstoffversorgung und wurden als Allheilmittel gegen Klimawandel, Ölabhängigkeit und für die Entwicklung ländlicher Region en gehandelt.
Heute ist klar, dass Biokraftstoffe (abgesehen von reinem Pflanzenöl) keine positiven Wirkungen haben, sondern eher negative. Dennoch werden sie politisch gefördert. Durch eine Deckelung des Anteils von Bioethanol und Biodiesel sowie die Einführung von ILUC -Faktoren (Indirect land use change– zu Deutsch: indirekte Landnutzungsänderung) soll die Konkurrenz mit Nahrungsmittelflächen und Umweltfolgen begrenzt werden. Bereits in den letzten beiden Jahren wurde in Parlament und Rat intensiv über den Verordnungsvorschlag gestritten, insbesondere über die Höhe der Deckelung, des verpflichtenden Anteils von Biotreibstoffen der 2. Generation (aus Abfällen, Algen und Bakterien) sowie die verpflichtende Aufnahme der ILUC-Faktoren. Am 21. Januar 2015 stimmte der Umweltausschuss (ENVI) für die Beibehaltung des Parlamentsstandpunktes der ersten Lesung, der eine Begrenzung bei sechs Prozent und die Berücksichtigung von ILUC-Faktoren vorsieht.

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Agrokraftstoffe: Nur weniger ist mehr – EU-Parlament verschiebt wichtige Weichenstellung für mehr Nachhaltigkeit

Am 11. September 13 vergab das Europaparlament aufgrund des massiven Lobbydrucks konservativer Bauernverbände und der Kraftstoffindustrie die Möglichkeit einer zügigen Weichenstellung für dringend notwendige Korrekturen für eine verantwortungsvolle europäische Biokraftstoffpolitik. Die vereinbarten geringen Fortschritte können so erst in der nächsten Legislaturperiode verhandelt werden. 

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Biosprit: Neuausrichtung der EU-Agrarkraftstoffpolitik

euractiv.de
Die Fehlentwicklungen der bisherigen EU-Agrarkraftstoffpolitik sollen mit einem neuen Fokus auf Nachhaltigkeit korrigiert werden. Der Umweltausschuss des EU-Parlaments plädiert für eine Deckelung konventioneller Biokraftstoffe (Rapsöl, Palmöl) und für Anreize für die Markteinführung neuer Biokraftstoffe aus Abfällen, Algen und Bakterien.

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EU-Parlament hat Entscheidung bei Agrosprit aufgeschoben

Straßburg - „Mit der heutigen Abstimmung zeigen die Abgeordneten des Europäischen Parlaments, dass es eine Reduzierung des Einsatzes von Agrokraftstoffen im Verkehrssektor geben muss,“ so der Europaabgeordnete und agrarpolitscher Sprecher der Grünen, Martin Häusling.

„Leider blieb aber der massive Lobbydruck durch konservative Bauernverbände und der Agrokraftstoffindustrie nicht ohne Wirkung. Zukünftig soll der Anteil des Agrosprits am Gesamtspritverbrauch bis 2020 insgesamt 6 Prozent betragen, das ist noch kein ausreichendes Signal für eine Änderung der Agrotreibstoffpolitik, aber ein kleiner Fortschritt am ursprünglichen Zehn-Prozent-Ziel.

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Agrokraftstoffe

Sinnvolle Verkehrskonzepte statt Raps- und Palmwüsten!
Food First!
Das Getreide, das benötigt wird, um den 95 Liter Tank eines SUV mit Ethanol zu füllen, würde einen Menschen ein Jahr lang ernähren. Der Ethanolverbrauch der USA im Jahre 2011 hätte bei durchschnittlicher Nahrungsaufnahme 400 Millionen Menschen ernähren können. Die Diskussion um Tank oder Teller muss aber nicht nur über Getreide geführt werden. Auch auf den Flächen, auf denen heute Palmölplantagen oder riesige Rapsfelder gedeihen, könnten Nahrungsmittel angebaut werden. Die Fläche wird knapp. Die Ärmsten der Armen stehen heute in direktem Wettbewerb um Ackerflächen mit gut verdienenden Autobesitzern. Neben der Fleischproduktion, setzt die Biomasseproduktion für den Tank die Weltagrarflächen für die Welternährung stark unter Druck. Schon 2011 haben daher zehn internationale Organisationen – darunter der internationale Währungsfond und die Weltbank - einen Appell an die G20-Regierungen gerichtet, Mindestquoten und Subventionen für Biokraftstoffe abzuschaffen.

Weiterlesen in meinem Positionspapier

Zu Ihrer Information hier das Papier zu Biomasse von EuroNatur und eine Kommentierung desselben.

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BDK-Beschluss: Grüne Wende jetzt! – für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft

32. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz
19. - 21. November 2010 in der Messe Freiburg

V-38 Grüne Wende jetzt! – für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft
Beschluss (vorläufig)
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellen fest, dass die anstehende Agrarreform für den Zeitraum 2013 bis 2020 eine maßgebliche Weichenstellung für die Landwirtschaftspolitik und die Entwicklung der ländlichen Räume bedeutet. Wir fordern die Chance zu nutzen, denn jetzt ist die Gelegenheit umzusteuern für eine GRÜNE Landwirtschaft der Zukunft. Die öffentliche Meinung steht hinter uns – aber die alten Profiteure wollen alles beim Alten lassen.
Wir fordern eine Agrarpolitik, die der Umwelt, den Verbrauchern und den nachhaltig wirtschaftenden Bauern gerecht wird und die aus den ländlichen Räumen keine Industriegebiete macht, aber auch keine Freilichtmuseen.

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Publikationen

Screenshot KAB 2024 Martin Häusling

"One-Health-Ansatz ernst nehmen: Wege zu weniger Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung"
von Martin Häusling

Antibiotikaresistenzen sind weltweit auf dem Vormarsch. Die Weltgesundheitsorganisation WHO nennt die steigende Resistenz von Bakterien gegen Antibiotika eine »globale Bedrohung« für die menschliche Gesundheit, an der jährlich weltweit bereits über eine Million Menschen sterben, Tendenz steigend. Zwar fördert jeder Einsatz von Antibiotika die Bildung von Resistenzen, ihre Entstehung kann aber verlangsamt werden, und da muss nach Ansicht des Autors des folgenden Beitrages dringend angesetzt werden – in der Humanmedizin, aber auch in der Veterinärmedizin, die im Fokus des Beitrages steht. Als notwendige und machbare Schritte, um den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung zu reduzieren, werden beispielsweise Änderungen an den Tierhaltungssystemen, an der Fütterung oder der Zucht genannt. Besonderer Handlungsdruck besteht beim Umgang mit den sog. Reserveantibiotika.

Link zum Artikel hier

Link zum Kritischen Agrarbericht hier

Titel Biodiv neu weg ist weg end


Zwei große Krisen der Biosphäre sind es mindestens, die keine Zweifel daran lassen, dass gehandelt werden muss. Verheerende Dürren und Waldbrände, immer neue Rekordtemperaturen, Wasserknappheit oder wahre Sturzfluten sind offensichtliche Boten der menschengemachten Klimakatastrophe und mahnen zur Umkehr und Einhaltung international vereinbarter Klimaziele. Doch parallel und angefacht und betroffen davon geht es auch der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten an den Kragen. Man spricht vom sechsten Massenaussterben der Erdgeschichte. Und das ist womöglich bedrohlicher als die Klimakatastrophe.

In diesem Dossier steht, woran es (auch) liegt: An der Art, wie wir mit dem Land umgehen, wie wir es bewirtschaften. Deshalb gerät unweigerlich die Landwirtschaft in den Fokus, denn sie ist nach wie vor einer der Hauptkiller der Artenvielfalt. Unsere Felder und Wiesen, aber auch unsere Moore und Wälder sind kaum noch Lebensraum und Rückzugsort einer bunten Vielfalt des Lebens. Insekten und Vögel dienen uns als Indikatoren. Doch das Tirilieren, Gesumme und Gebrumme haben drastisch abgenommen. Das Übermaß von Stickstoff und Pestiziden als enorme Belastung der Ökosysteme, ein Kahlschlag der Landschaft auch an Strukturen, der Umgang mit unseren Böden und eine weitere Intensivierung fordern ihren tödlichen Tribut.

Doch zeigen Beispiele, dass es anders geht, wenn man nur will. Und das soll uns Mut machen, gegen die nach unten weisenden „Bestandskurven des Grauens“ anzugehen und umzusteuern. Auch hier ist es nachzulesen.

Zum Download des Dossiers

 

Sammlung

Die von Martin Häusling und der grünen Fraktion im Europaparlament, Greens/EFA, herausgegebene Publikationsreihe ist ein Beitrag zur gesellschaftlichen Diskussion rund um das Thema „Welche Landwirtschafts- und Ernährungspolitik wollen wir in Zukunft haben?“. Die Publikationsreihe enthält Studien und Dossiers von Wissenschaftlern, Fachexperten und Journalisten.

Titel Antibiotika Ländervergleich
ANTIBIOTIKA REDUZIEREN - RESERVEANTIBIOTIKA BEI NUTZTIEREN VERMEIDEN
Vergleich von Strategien in verschiedenen europäischen Staaten

Frank Brendel und Andreas Striezel
Im Auftrag der Grünen im EP


English Version


Titel saatgut vermarktungsregeln studie
Zugelassene Sorten für unsere Lebensmittelproduktion unterscheiden sich heutzutage häufig nur noch in geringfügigen Ausprägungen und sind einseitig auf Leistung gezüchtet. Das ist fatal, denn Sortenvielfalt ist notwendig, wenn wir unsere Agrarsysteme zukunftssicher aufstellen wollen.

In der EU gibt es 27 verschiedene Saatgutvermarktungsregelungen, die sich zum Teil erheblich unterscheiden. Der letzte EU-Vorschlag für eine Saatgutreform 2013 war allerdings völlig unzureichend, um die Saatgutvielfalt auf unseren Äckern und in unseren Gärten zu stärken. Der Vorschlag hätte den Erhalt und die Nutzung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft und im Gartenbau nicht befördert, sondern weiterhin uniformem, auf Ertrag gezüchtetem Einheitssaatgut den Vorrang am Markt gegeben. Die Zucht und Vermarktung angepasster robuster Sorten ist aktuell nur unter den Regeln des Öko-Rechtes möglich.

Die EU-Kommission plant ihren Vorschlag zur Novellierung des bestehenden Saatgutrechts am 6. Juni 2023 vorzulegen.

Greens/EFA fordern die Kommission auf, eine grundlegende Reform vorzulegen, die ein neues Gleichgewicht zwischen der industriellen Pflanzenproduktion und lokalen und weniger inputabhängigen Produktionssystemen wie der agrarökologischen und ökologischen Produktion herstellt.

Die Studie „Welches Saatgut für einen gerechten Übergang zu agrarökologischen und nachhaltigen Lebensmittelsystemen?“ (Deutsche Version
/ english version )

Positionspapier

Video - Erneuerbare Energie

160713 WDR Palmöl Biodiesel43:42 Min. Verfügbar bis 13.07.2017

O-Ton ab 15 min. und 42 min.

http://www.youtube.com/watch?v=VBnKR_txqBo

Wie nachhaltige Landwirtschaft aussehen könnte, und warum wir sie noch nicht praktizieren" (ca. 27 min.)

im Rahmen der Gründungsveranstaltung und Fachtagung des Aktionsbündnisses Agrarwende Berlin-Brandenburg