Grüne Europagruppe Grüne EFA

von
- Martin Häusling, MdEP, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament,
- Martina Feldmayer, agrarpolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen im Landtag Hessen,
- Dietmar Johnen, MdL, agrarpolitischer Sprecher im Landtag RLP und
- Gisela Sengl, MdL, agrarpolitische Sprecherin im Bayerischen Landtag

10 Punkte für eine nachhaltige Milchproduktion statt kostenintensiver Hilfsprogramme

Die Ausrichtung des europäischen Milchmarktes auf Mengenproduktion und Export hat Europas Milchproduktion extrem anfällig gemacht für den Weltmarkt und für politische Unwägbarkeiten (Russland Embargo). Nach dem Wegfall der Quote zeigt sich jetzt offensichtlich, wie wenig die europäische Milchwirtschaft für den freien Wettbewerb gerüstet ist. Die existenzbedrohenden Kräfte des globalisierten Marktes, hohe Abhängigkeiten der Erzeuger von wenigen Molkereien und der gnadenlose Preiskampf des Lebensmitteleinzelhandels führen in Europa zu extremen Auswirkungen auf die ErzeugerInnen. Milchproduktion kann man nicht so ohne weiteres mit gestoppten Chargen steuern. Über die Fütterung und ein paar andere Maßnahmen kann man sicherlich die Milchproduktion reduzieren. Aber auf Dauer ist auch die wiederholte Anpassung der Produktion an die Märkte, bei Preisen die im Durchschnitt sowieso nicht auskömmlich sind, keine sinnvolle Perspektive.

Interventionsmaßnahmen oder das Herauskaufen aus der Produktion (Produktionsdrosselung mit finanziellem Ausgleich) können aufgrund der aktuellen Krise kurzfristig Hilfsmittel zur ökonomischen Abfederung für einige Erzeuger und zur Marktbereinigung sein. Dies löst aber nicht die Probleme eines strukturell komplett falsch konzipierten Milchmarktes in der EU.

Wir fordern daher eine nachhaltige Milchmarktpolitik, die den europäischen Binnenmarkt nachfrageorientiert mit Qualitätsprodukten versorgt, die die Verbraucherwünsche respektiert und eine Milchproduktion fördert, die tiergerecht sowie klima- und ressourcenschonend ist.

Alle Forderungen im Positionspapier