Grüne Europagruppe Grüne EFA

180119 VA PestizideFreitag, den 19. Januar 2018 von 10 bis ca. 14 Uhr
Heinrich-Böll-Stiftung Berlin-Mitte, Schumannstraße 8

Anmeldung: Büro Martin Häusling (MdEP) Berlin, Telefon 030/ 227 70020, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Pestizide, Glyphosat, Neonikotinoide? Noch vor wenigen Jahren waren diese Wörter dem Sprachschatz von Fachexperten vorbehalten. Heute sind sie in aller Munde. Sie füllen Schlagzeilen und Leitartikel. Die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit sind in der öffentlichen Wahrnehmung angekommen. Gerade die Debatte um Glyphosat hat gezeigt, dass ein selbstverständlicher und steigender Einsatz aggressiver Ackergifte auf Dauer keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr findet.
Höchste Zeit also, eine grundsätzliche gesellschaftliche Debatte über die Frage zu führen, wie viel Gift wir als Gesellschaft in unserer Landwirtschaft akzeptieren.


Wenn Verbrauchererwartungen auf landwirtschaftliche Praxis treffen, müssen beide Seiten lernen und sich als Partner und Verbündete einer gesellschaftlich akzeptierten Lebensmittelerzeugung verstehen, die natürliche Ressourcen im Interesse des Gemeinwohls bewirtschaftet und so erbrachte Leistung wiederum angemessen lohnt und achtet.
Wie aber kann der Wandel zu einer giftfreien Landwirtschaft aussehen? Welche politischen Instrumente können wir nutzen und welche Weichen müssen nun gestellt werden?
Die zur Veranstaltung vorgestellte Studie soll Grundlage und Anregung für diese Diskussion, an der auch der Bürgermeister der Südtiroler Kommune Mals teilnehmen wird, bieten: In fünf Beiträgen beschreiben die Autor*innen, wie der Jahrtausende währende Normalfall Ökolandbau in wenigen Jahren zur Ausnahme wurde, welche Fehler im System der Gesetzgebung auf europäischer und nationaler Ebene bestehen, welche „Innovationen“ die Pestizid-Industrie vorantreibt und mit welchen harten Bandagen dabei Interessen durchgesetzt und verteidigt werden. Das und wie es anders geht, stellen wir zur Aussicht und zur Diskussion – mit den Studienautor*innen und vielen interessanten Gästen.
Dazu möchte ich Sie herzlich, in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung, einladen und freue mich auf Ihr Kommen!
Martin Häusling

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PROGRAMM
10 Uhr Begrüßung
BARBARA UNMÜßIG, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung

10.10 Uhr
Eingangs-Statement zur Notwendigkeit einer „Pestizid-Wende“
MARTIN HÄUSLING, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA und Mitglied des Agrar- und Umweltausschusses des Europäischen Parlaments

10.20 Uhr
Statement: Überprüfung der EU-Pestizid-Gesetzgebung – Prozess und Ausblick
KLAUS BEREND, Leiter der Abteilung 'Pestizide und Biozide' der Generaldirektion Lebensmittel und Gesundheit (DG SANTE) der EU-Kommission

10.40 – 11 Uhr
Gastkommentar „Ein Dorf wehrt sich gegen Pestizide“
ULRICH VEITH, Bürgermeister der Gemeinde Mals/Südtirol

11 bis 12 Uhr
Kurzvorstellung der Studienbeiträge

Fehler im System? Die geltende europäische und nationale Gesetzgebung
TOMAS BRÜCKMANN, Grüne Liga e.V.

Pestizide: Wieso überhaupt?
SUSANNE NEUBERT, Humboldt-Universität zu Berlin

Nervengift mit fataler Wirkung: Bienenkiller Neonikotinoide
CORINNA HÖLZEL, Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.

Schöne neue Pestizid-Welt – Vorsorgeprinzip weicht Lobbyinteressen?
SUSANNE SMOLKA, Pestizid-Aktionsnetzwerk Deutschland e.V.

Agrarökologie sticht Agrarchemie – Die Zukunft gehört stabilen Systemen
FELIX PRINZ ZU LÖWENSTEIN, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft

12 bis 13 Uhr DISKUSSION
Weniger statt mehr: Wie kann eine Trendwende zu Reduktion und Ausstieg gelingen?
mit: Klaus Berend (EU-Kommission), Ulrich Veith (Bürgermeister Mals), Felix Prinz zu Löwenstein (BÖLW); Silvia Bender (BUND e.V. Biodiversität) und Martin Häusling (MdEP)

Moderation: Barbara Unmüßig, Vorstand Heinrich-Böll-Stiftung

13 Uhr Mittagsimbiss und Ausklang (bis 14 Uhr)
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Anmeldung und weitere Informationen:
Büro Martin Häusling (MdEP) Berlin, Telefon 030/ 227 70020, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.