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13.12.2013 topagrar-online
 
Die Mitgliedsstaaten der EU drängen Agrarkommissar Dacian Ciolos dazu, das Verbot des Pflanzenschutzmitteleinsatzes auf ökologischen Vorrangflächen zu lockern. Für den Europaabgeordneten Martin Häusling ist das „völlig absurd“ und konterkariert alle Bemühungen für mehr Balance zwischen Landwirtschaft und Artenvielfalt zu sorgen.
 
Laut dem Grünenpolitiker trägt die konventionelle Landwirtschaft in erheblichen Umfang zum Artenverlust bei. „Diesen fatalen Trend müssen wir umkehren. Das gelingt aber nur, wenn wenigstens auf den 5 und später 7 % der Ackerflächen keinerlei Pestizide ausgebracht werden dürfen“, so Häusling.
 
Die 23 Mitgliedsstaaten und eine konservative Mehrheit im EU-Parlament nutzten aus, dass die Vorrangflächen im Zuge der Verhandlungen auch für den Anbau von stickstoffsammelnden Eiweißpflanzen wie Soja, Erbsen oder Bohnen freigegeben wurden. Dieses Zugeständnis dürfe nun aber nicht dazu führen, dass der an sich sinnvolle Leguminosenanbau zu mehr statt zu weniger Gift auf den Äckern führt.
 
„Wir wollen mit den ökologischen Vorrangflächen die Biodiversität fördern und nicht blockieren. Wenn Extraprämien für ein „Greening“ der Landwirtschaft mit Agrargiften in Einklang stehen sollen, ist das eine Täuschung der Steuerzahler, denen weißgemacht wird, dass sie für eine Ökologisierung der Landwirtschaft zahlen“, kritisiert der Politiker. Statt über den Pesitizideinsatz zu streiten, sollten die Mitgliedsstaaten ihre Landwirte viel mehr ermuntern und sie darin beraten, den Leguminosenanbau ohne Pestizide hinzubekommen. „Jeder Öko-Landwirt macht ihnen vor, wie das gehen kann.“

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