Grüne Europagruppe Grüne EFA

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat heute über einen von den Grünen eingereichten Einspruch zu hormonverändernden Chemikalien, den sogenannten Endokrinen Disruptoren, abgestimmt. Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen und Mitglied des Umweltausschuss, kommentiert:

„Besser heute als morgen müssen wir in Europa dafür sorgen, dass hormonverändernde Chemikalien aus dem Verkehr gezogen werden. Es kann nicht angehen, dass noch immer in zahlreichen Alltagsprodukten und v.a. in Pestiziden Inhaltsstoffe sind, die nachweislich und überproportional Krebs, Fruchtbarkeitsstörungen und andere Gesundheits-schädigungen auslösen.
Die von der Europäischen Kommission nach langem Warten vorgelegten Kriterien haben eine essentielle Rolle, wenn es darum geht, diese Chemikalien aus dem Verkehr zu ziehen - leider sind sie in ihrer jetzigen Definition ungenügend und bieten noch immer Schlupflöcher für giftige Pestizide und Biozide. Auch die Wissenschaftler der Endokrinen Gesellschaft [1] kritisieren  diese neuen EU-Kriterien für Pflanzenschutzmittel als unzureichend. Nun geht es uns Grünen darum, alle vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine zufriedenstellende Definition der Endokrinen Disruptoren zu erreichen.“


Hintergrund: Am 4.7. hat die Mehrheit der EU-Mitgliedsländer den Kriterien der Europäischen Kommission für endokrine Disruptoren (EDCs) zugestimmt. Die Kriterien verfolgen einen gefahrenbasierter Ansatz, d.h. EDCs sollen mittels wissenschaftlicher Kriterien, die auf Definitionen der WHO basieren, auf dem Gebiet der Pflanzenschutzmittel identifiziert werden. Wirkstoffe, die als endokrine Disruptoren identifiziert sind, sollen nicht genehmigt werden dürfen, es sei denn, es gibt eine vernachlässigbare Exposition. Gegen diesen Kommissionsvorschlag haben die Grünen Einspruch eingelegt - Grund dafür ist, dass die Europäische Kommission in einem Paragraph über die ihr zustehenden Durchführungsrechtsakte hinausgeht.
Über die Resolution wird nun im nächsten Plenum in der ersten Oktoberwoche abgestimmt.

[1] http://www.endokrinologie.net/pressemitteilung/schutz-vor-schaedlichen-umwelthormonen.php

Schlagwörter: