Grüne Europagruppe Grüne EFA

Zum Vorschlag der EU-Kommission, den Unkrautvernichtungswirkstoff Glyphosat für weitere 10 Jahre zuzulassen, kritisiert Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament und Mitglied im Umweltausschuss:

„Der von der Kommission vorgestellte Vorschlag für eine Verlängerung der Zulassung des Totalherbizids Glyphosat ist Affront gegenüber dem Europaparlament, welches höchsten sieben Jahre und strenge Auflagen gefordert hatte und gegenüber mindestens 1,3 Millionen Europäern, die sich mit ihrer Unterschrift im Rahmen einer europäischen Bürgerinitiative (EBI) gänzlich gegen eine erneute Zulassung ausgesprochen haben.

Eine Zulassung für weitere 10 Jahre ohne Einsatzverbot in Hobbygärten, ohne Einsatzverbot in der Nähe von Spielplätzen und ohne klares Einsatzverbot für Vorerntebehandlungen – dies waren Forderungen des Parlaments -  nenne ich schlicht verantwortungslos. Die Empfehlung an die Mitgliedstaaten, den Einsatz in der Nähe von Kindern, Schwangeren und Eltern doch bitte zu minimieren, klingt vor diesem Hintergrund geradezu zynisch. Sollten die Mitgliedstaaten diesem Vorschlag zustimmen tun sie das sicher nicht im Sinne ihrer Bürger.
Es wäre eine Missachtung des Vorsorgeprinzips und eine rückwärtsgewandte Entscheidung für eine chemiebasierte Landwirtschaft, die im Begriff ist, vollends vor die Wand zu fahren.“


Weitere Infos:
Profitinteressen versus Vorsorgeprinzip, Artikel von Martin Häusling im Kritischen Agrarbericht 2017.
Glyphosat und der Mythos Bodenschutz, Position Martin Häusling.
Hintergrundpapier zu Landwirtschaft und Klimawandel von Martin Häusling.

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